Rheinische Post Krefeld Kempen
Schwache Muskeln
Myathenia gravis zählt zu den komplexen neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen haben unterschiedliche muskuläre Defizite.
Petra H. (35) aus Düsseldorf fragt: „Bei mir wurde die Diagnose Myasthenia gravis gestellt. Was muss ich unter der Erkrankung verstehen? Ich leide unter Muskelschwäche.“
Rafael-Michael Löbbert Die Myasthenia gravis ist eine neurologische Erkrankung, bei der die Übertragung von Nervenimpulsen auf den Muskel gestört ist. Beim Gesunden löst ein elektrischer Reiz am Nervenende die Ausschüttung des Botenstoffes Acetylcholin aus. Dieser wandert durch den synaptischen Spalt zwischen Nervenende und Muskel, bindet an Rezeptoren am Muskel an, wodurch eine Muskelkontraktion ausgelöst wird.
Bei der Myasthenia gravis blockieren sogenannte Autoantikörper die Signalübertragung am Rezeptor. Klinisch kommt es zu einer belastungsabhängigen Muskelschwäche. Charakteristischerweise nimmt diese über Tag hin zu und bessert sich in Ruhe. Verstärkt werden kann die Symptomatik durch psychische Belastungen, Schlafdefizite, Alkohol, Infekte und Medikamente.
Die Myasthenia kann in jedem Lebensalter auftreten, auch bereits im Kindesalter. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Frauen sind öfter betroffen als Männer. Zu Beginn der Erkrankung klagen die Patienten häufig über Doppelbilder und eine Lidheberschwäche (Ptose). Im Verlauf können auch andere Muskelgruppen betroffen sein. Es kann zu einer Schwäche der Extremitätenmuskulatur sowie Unser Autor Rafael-Michael Löbbert ist Neurologe und Sportmediziner in Düsseldorf. Kinder: Vorsicht bei rezeptfreien Mitteln KÖLN (dpa) Rezeptfreie Erkältungsmittel versprechen schnelle Linderung bei Symptomen wie Schnupfen oder Kopfweh. Doch nicht alle dieser Mittel seien auch für Kinder geeignet, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Präparate für Erwachsene enthalten oft eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen, darunter auch für Kinder ungeeignete wie Koffein. Möglicherweise auftretende Nebenwirkungen könnten bei Kindern größer sein als der Nutzen. Auch abschwellende Nasensprays sollten nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Sie könnten bei kleinen Kindern beispielsweise Bluthochdruck oder Krämpfe verursachen, erklärt Hermann Josef Kahl vom BVKJ. Meist sei eine Erkältung nach rund sieben bis zehn Tagen abgeklungen. Bei älteren Kindern helfe bis dahin eine spezielle Nasenspülung mit Salz, die verstopfte Nase zu befreien. Schmerzen und Fieber lindern Ibuprofen oder Paracetamol in der entsprechenden Dosierung für Kinder. Damit sich der Schleim leichter löst, ist eine erhöhte Trinkmenge wichtig. www.kinderaerzte-im-netz.de der Sprech-, Schluck- und der mimischen Muskulatur kommen. Eine Mitbeteiligung der Atemmuskulatur führt zu lebensbedrohlichen Komplikationen und bedarf einer intensivmedizinischen Behandlung.
Die Diagnosestellung umfasst neben der Erhebung der Anamnese klinische, technische und laborchemische Untersuchungen. Beim Treppensteigen oder der Durchführung repetitiver Handlungen wie rasches Öffnen und Schließen der Hand, ermüden Betroffene rasch. Ein längerer Blick nach
Medikamente erlauben ein fast normales Leben
oben zeigt eine Zunahme der Ptose. Die elektrophysiologische Untersuchung dient der Diagnosesicherung.
Der Thymus, auch Thymusdrüse oder Bries genannt, ist an der Entwicklung des Immunsystems beteiligt und Bildungsort der Acetylcholinantikörper. Bis zu 80 Prozent der Betroffenen weisen eine Thymusveränderung auf, die im CT oder MRT des Thorax dargestellt werden kann. Liegt eine Veränderung der Drüse vor, ist die operative Entfernung die Therapie der Wahl. Dadurch kann eine Besserung der Symptomatik erreicht werden. Ansonsten erfolgt eine Therapie rein symptomatisch. Die Mehrzahl der Patienten spricht jedoch gut auf eine medikamentöse Therapie an und hat im Alltag nur geringe Einschränkungen.
Wie Schnarchen Paare auseinander treibt
BERLIN (kna) Schnarchen als Beziehungsproblem: Zwei Drittel der Menschen mit schnarchendem Partner fühlen sich laut einer Umfrage durch die nächtlichen Geräusche gestört. 13 Prozent der Befragten schlafen in getrennten Schlafzimmern, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für die Initiative „Deutschland schläft gesund“(DSG) hervorgeht. Insgesamt gaben 74 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer an, dass ihr Partner oder ihre Partnerin schnarche. Laut Umfrage greifen die Betroffenen zu verschiedenen Methoden, um ihren Partner vom Schnarchen abzuhalten: 45 Prozent versuchen es mit Anstoßen, 21 Prozent mit Umdrehen und elf Prozent mit Aufwecken. Fünf Prozent suchen ärztliche Hilfe auf. Der DSG-Vorsitzender Helmut Teschler erklärte, Schnarchen könne auch ein Anzeichen für Krankheiten oder andere Schlafprobleme sein. In solchen Fällen könnten Begleit- und Folgeerkrankungen auftreten, etwa Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Auch Schlaganfälle oder Depressionen stünden damit in Zusammenhang.