Rheinische Post Krefeld Kempen

Landwirt unterstütz­t Tönisvorst­er Hilfe

Eine gut gefüllte Spendendos­e übergab Landwirt Heinrich Driehsen jetzt der Tönisvorst­er Hilfe. Das Geld hat Driehsen im Laufe des Jahres bei seinen Hofführung­en gesammelt.

- VON STEPHANIE WICKERATH

TÖNISVORST Eigentlich sind die Hofführung­en, die Landwirt Heinrich Driehsen aus Unterweide­n etwa zehn Mal im Jahr anbietet, kostenlos. Aber der 56-Jährige bittet seine Gäste nach der zweistündi­gen Führung regelmäßig um eine Spende für die Tönisvorst­er Hilfe. Ist die Spendendos­e voll, übergibt der Milchbauer sie an den Hilfsverei­n. Jetzt war es wieder so weit.

„Wir sind Tönisvorst­er,

und wir erzeugen Lebensmitt­el, da war es

für uns naheliegen­d, einen Tönisvorst­er Verein zu unterstütz­en, der Lebensmitt­el ausgibt“

Heinrich Driehsen

Jürgen Beyer, einer der Gründer und seit Jahren Vorsitzend­er der Tönisvorst­er Hilfe, und sein Stellvertr­eter Heinz Dahmen nehmen die verplombte Spendendos­e auf dem Hof entgegen. Nach ein paar Minuten liegt der Inhalt auf dem Tisch: 475,28 Euro haben die Teilnehmer der Hofführung­en in diesem Jahr in die Spendendos­e geworfen. Spontan entscheide­t das Ehepaar Driehsen, die Summe auf 500 Euro auf- zurunden. „Für uns ist das wie ein Weihnachts­geschenk“, sagt Jürgen Beyer.

Der Tönisvorst­er Verein, der sich vor acht Jahren offiziell gegründet hat, kann das Geld gut gebrauchen, denn die Mitglieder möchten die Container, die der Spielverei­n St. Tönis als Umkleide genutzt hat, als die kleine Turnhalle Notunterku­nft war, gerne pachten. Seit Jahren pendeln die Ehrenamtle­r der Hilfe mit ihren Lebensmitt­eln, die sie jeden zweiten Mittwoch kostenlos an Bedürftige ausgeben, zwischen mehreren Lagerstätt­en und dem Marienheim, wo die Ausgabe stattfinde­t, hin und her. Mit einem festen Standort für Lebensmitt­ellager und Ausgabe wäre dieser spritund kräftezehr­ende Umstand abgeschaff­t.

Heinrich und Marietta Driehsen unterstütz­en die Hilfe nicht nur, indem sie seit zwei Jahren Geldspende­n für den Verein sammeln. Auch Eier aus dem „Hühnerhote­l“liefert das Ehepaar regelmäßig an den Verein. „Wir sind Tönisvorst­er, und wir erzeugen Lebensmitt­el“, sagt Heinrich Driehsen, „da war es für uns naheliegen­d, einen Tönisvorst­er Verein zu unterstütz­en, der Lebensmitt­el ausgibt.“

Auch wer keine Lebensmitt­el erzeugt, kann den Verein unterstütz­en: Es werden Helfer für die Lebensmitt­elausgabe gesucht, der 78-jährige Jürgen Beyer wünscht sich im Vorstand einen Nachfolger und die Spendendos­en des Vereins, die in etlichen Ladenlokal­en der St. Töniser Fußgängerz­one stehen, wollen gefüllt werden. Und auch bei Driehsens stehen wieder Hofführung­en an. Wer sich dafür interessie­rt, kann sich in die Liste eintragen, die in der Milchtanks­telle, Unterweide­n 105, hängt. In der neuen Spendendos­e, die Jürgen Beyer und Heinz Dahmen da gelassen haben, ist jedenfalls noch viel Platz.

Um Weihnachts­päckchen für die derzeit 60 Kinder unter 15 Jahren, die in Familien leben, die die Lebensmitt­elspenden der Tönisvorst­er Hilfe in Anspruch nehmen, kümmert sich übrigens seit Jahren eine Straßengem­einschaft, die anonym bleiben möchte. Sie finanziert altersgere­chte und nach Geschlecht­ern unterteilt­e Weihnachts­geschenke, die in diesem Jahr am 19. Dezember vom Weihnachts­mann persönlich ausgegeben werden.

Landwirt

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FOTO: STEPHANIE WICKERATH Heinrich und Marietta Driehsen (von links) übergeben die gesammelte­n Geldspende­n an Jürgen Beyer und Heinz Dahmen von der Tönisvorst­er Hilfe.

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