Rheinische Post Krefeld Kempen
Türchen 4: Wacholderbeeren nicht mitessen
WILLICH (tre) Sie werden mitgekocht, aber gegessen werden sie nicht. Die Rede ist von Wacholderbeeren. Sie begleiten viele Fleisch- und Wildgerichte. Sie passen hervorragend gerade zu etwas fettigen Speisen, sagt Ute Bornholdt von der Willicher Gewürzmanufaktur „Spirit of Spice“. Auch beim Fisch sind die Beeren des zypressenähnlichen Strauches, der bis zu zehn Meter hoch werden kann, sehr beliebt. Das gilt auch für das Sauerkraut. Am effektivsten geben sie ihr Aroma an die Speisen ab, wenn sie vorab ein wenig angequetscht und dann mit in das jeweilige Gericht gegeben werden. Erst nach dem Kochen, kurz bevor ein Essen auf den Tisch kommt, verlassen die Wacholderbeeren den Topf. Sie geben einen leicht harzigen Geschmack ab und bringen einen Hauch von Pinie mit. Der Juniperus Communis ist ein Gewürz der Nordhalbkugel.Wobei es über 70 verschiedene Arten gibt. Der Wacholder bringt auch etliche gesundheitliche Aspekte mit. Er ist gut für die Niere, da er harntreibend ist. Bei Blaseninfektion hat er sich ebenfalls bewährt. Den meisten Menschen ist er hingegen in Zusammenhang mit Gin bekannt. Gin erhält seinen charakteristischen Geschmack nämlich vor allen Dingen durch Wacholderbeeren. Gin, die Mischung aus Wacholder, Koriander und Alkohol, begann seinen Siegeszug zunächst als Medizin. Er wurde als Hilfsmittel gegen Magenbeschwerden eingesetzt.