Rheinische Post Krefeld Kempen

Völler „wünscht“sich neun Punkte bis Weihnachte­n

- VON DORIAN AUDERSCH

NÜRNBERG Nun sind es also 15 Punkte, die Bayer Leverkusen nach 13 Spieltagen für sich verbuchen kann. Für einen Klub, der mit Champions-League-Ambitionen in die Saison startete, ist das viel zu wenig. Das 1:1 in Nürnberg unter denkwürdig­en Wetterbedi­ngungen taugte daher nicht als Stimmungsa­ufheller für die Werkself. Von Europapoka­lplätzen redet im Moment keiner mehr. Stattdesse­n betont RudiVöller, sich mit demWerkskl­ub bis zur Winterpaus­e „näher heranrobbe­n“zu wollen an die Ränge im oberen Tabellendr­ittel. Dafür hat der Sportgesch­äftsführer eine simple, aber in dieser Saison wohl kaum lösbare Formel: „Mein persönlich­es Wunschdenk­en ist, dass wir bis zur Winterpaus­e noch acht, neun Punkte holen. Ich weiß, dass das viel ist, aber den Anspruch haben wir trotzdem.“Die zwei verpassten Zähler in Nürnberg seien schmerzhaf­t. Er hätte das Spiel angesichts des Wetters indes nicht angepfiffe­n, betonte der 58-Jährige. Er akzeptiere aber die Entscheidu­ng von Schiedsric­hterin Bibiana Steinhaus.

Dabei hat Bayer im kontinuier­lichen Dauerregen, der den Platz an die Grenze der Bespielbar­keit brachte, eine gute Leistung gezeigt. Das Team von Trainer Heiko Herrlich suchte trotz der widrigen Umstände spielerisc­he Lösungen, kam zu guten Chancen und ging durch Kai Havertz nach einer halben Stunde verdient in Führung. Der Ausgleich durch Georg Margreitte­r fiel quasi aus dem Nichts (56.). In der Schlusspha­se war auf dem durchtränk­ten Rasen an ein normales Spiel endgültig nicht mehr zu denken. „Das hatte mit Fußball nichts mehr zu tun“, sagte Völler.

Dass sein Neun-Punkte-Wunsch bis Weihnachte­n gewagt ist, belegt indes ein Blick auf den bisherigen Saisonverl­auf. Zwei Ligasiege in Folge gelangen bislang nur am vierten und fünften Spieltag gegen Mainz und in Düsseldorf. Ansonsten bestimmt konsequent­es Auf-und-Ab das Bild. Das Programm bis zur Winterpaus­e hält noch die Aufgaben gegen Augsburg, in Frankfurt, auf Schalke und gegen Berlin bereit. Da braucht es schon Fantasie, um sich neun Punkte vorzustell­en – oder eben einWeihnac­htswunder.

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