Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine: Pätzold kehrt ins Tor zurück
Trainer Brandon Reid will für das Auswärtsspiel am Freitag ganz auf Ilya Proskuryakov verzichten, damit er im Sturm und in der Abwehr alle Kontingentspieler einsetzen kann. Die Weihnachtsfeier fand beim Crefelder Ruder-Club statt.
Kurz vor Halbzeit in der Deutschen Eishockey-Liga ist die Bilanz der Pinguine mit 12 Siegen und 12 Niederlagen ausgeglichen. Zwei Spiele stehen noch aus. Am Freitag geht es zu den GrizzlyWolfsburg. Am Sonntag empfängt der bisher ungeschlagene Derbysieger der Saison die Kölner Haie. Dann soll nach der Hälfte der Hauptrunde die Bilanz positiv sein.
Auch wenn die Mannschaft am Sonntag in Augsburg das fünfte Spiel innerhalb von zehn Tagen bestritt, bekamen die Spieler am Montag nicht frei. Von Straftraining war um 13 Uhr allerdings keine Rede. Die Termin hatte schöne Gründe. Nach der lockeren Übungseinheit traf sich die Mannschaft zu einem Kabinenfest. Dienstag wurde nicht trainiert. Am Abend trafen sich Trainer, Spieler, Betreuer, Teamärzte und Mitarbeiter der Geschäftsstelle nebst Kind und Kegel zur Weihnachtsfeier. Die fand im Klubhaus des Crefelder Ruder-Clubs statt. Am Mittwoch begann dann dieVorbereitung auf die beiden Wochenendspiele. Dabei stand das Überzahltraining im Vordergrund: „Das ist ein wichtiger Faktor. Wir hatten zuletzt zu wenige Torabschlüsse. Überzahltore sind sehr wichtig, dadurch kann das Momentum in einem Spiel sehr schnell wechseln. Gerade in Augsburg, wo wir gut gestartet sind, haben wir das beim Treffer zum 0:1 erlebt. Wir müssen die Scheibe schneller zum Tor bringen auch für mehr Verkehr vor dem gegnerischen Kasten sorgen,“sagte Brandon Reid. Weil er das am Sonntag vermisste, würfelte er seine Sturmreihen während des Spiels durcheinander. „Ich haben die Reihen umgestellt, um neue Reize zu setzen und so zu Torabschlüssen zu kommen“, erklärte der Coach. Am Mittwoch sahen Reids Überzahlformationen wie folgt aus: Noonan/Bruggisser – Saponari/Pietta/ Mahbod und Riefers/Bettauer – Costello/Berglund/Kabanov. Bei fünf gegen fünf wird es der Coach im Angriff wohl so versuchen: Kabanov/ Berglund/Costello, Mahbod/Pietta/ Saponari, Schymainski/Trettenes/ Riefers und Kuhnekath/Miller/Hanson. Daher wird Torwart Ilya Proskuryakov wahrscheinlich zu Hause bleiben müssen. Denn sonst stünde ein Kontingentspieler zu viel auf dem Spielberichtsbogen. Da sieben Verteidiger eingeplant sind, werden Adrian Grygiel und Travis Ewanyk wohl wieder auf der Tribüne Platz nehmen müssen.
Der Trainer legte sich bereits am Mittwoch fest, dass Dimitri Pätzold in Wolfsburg im Tor stehen wird. Als Back-up-Goalie steht wie in Augsburg wahrscheinlich wieder Ennio Albrecht aus der U20 des KEV zur Verfügung. Patrick Klein steht wei- ter nicht zur Verfügung: „Er ist leider immer noch verletzt. Wir sind ursprünglich von zehn bis 14 Tagen ausgegangen, jetzt sind es schon sechs Wochen. Am Montag hat er versucht zu trainieren, aber bei torwartspezifischen Bewegungen hat er immer noch Schmerzen“, erklärte Sportdirektor Matthias Roos. Klein wurde am Mittwoch wieder von Physiotherapeut Florian Kreuzmann behandelt: „Für mich ist es eine schwierige Situation. Ich hoffe, dass ich bald wieder fit werde. Dann will ich den Konkurrenzkampf aufnehmen.Was danach wird, muss man schauen“, sagte Klein.
In den Gedankenspielen des Trai- nerteams ist der 24-Jährige wahrscheinlich derzeit nur Torwart Nummer drei. Deshalb ist es durchaus möglich, dass er auch mit einem Wechsel liebäugelt. Anfragen für den jungen Torhüter hat es ja bereits aus der DEL 2 gegeben, wie Sportdirektor Roos bereits vor zwei Wochen durchblicken ließ. Da Klein 24 Jahre alt ist, kann er nicht mehr mit einer Förderlizenz ausgestattet werden. Sollte allerdings das Trainerteam künftig häufiger auf alle neun Feld-Kontingentspieler setzen und damit der russische Goalie auf die Tribüne müssen, könnte sich für Klein auch bei den Pinguinen eine neue Perspektive ergeben.