Rheinische Post Krefeld Kempen
Championesse Helen Swann trauert um ihr Pferd Donja
Die Shettlandstute, mit der sie in diesem Jahr zahlreiche Erfolge feierte, wird von einem LKW erfasst und muss eingeschläfert werden.
2018 ist für Helen Swann das bislang erfolgreichste Jahr in ihrer noch jungen Traber-Karriere. Anfang Dezember wurde die zehn Jahre alte Montessori-Schülerin bei der alljährlichen Championatsfeier der Minitraber in Gelsenkirchen für ihre fahrerischen Leistungen mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Damit löste sie den fünfmaligen bisherigen Champion Tim Müller ab. Hochüberlegen gewann sie mit 21 eingefahrenen Siegen in dieser Saison die Fahrerwertung vor dem Zweitplazierten, der mit elf Siegen einen mehr als deutlichen Abstand aufwies. An jedem Renntag, angefangen vom 2. April in Dinslaken bis zum 7. Oktober in Mönchengladbach, stand die Krefelderin in den Siegerlisten. Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt war ihre Shettlandstute Donja, die zudem mit zehn Siegen den Titel „Championpony 2018“verliehen bekam. So gab es für Swann zweimal Gold: nämlich für sie als Fahrerin und auch für ihr Pony Donja.
Gleich doppelt innerhalb eines Jahres ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen, da sollte die Freude eigentlich größer denn je sein. Doch dieser großartige Tag wurde dadurch getrübt, dass Don- ja schon im September verstarb. Ein Pferdedieb hatte versucht, die Ponystute nachts von der Wiese zuführen, um sie mit allerWahrscheinlichkeit über die angrenzende Böschung an der Autobahn zu verladen. Dies schien jedoch nicht so zu klappen wie vorgesehen, so dass der Täter das Pony auf der Autobahn zurück ließ. Es wurde von einem LKW erfasst und musste noch an Ort und Stelle von seinen Verletzungen erlöst werden.
Auch wenn der Verlust für Helen immer noch sehr schwer wiegt, ist sie trotz der Trauer stolz und sehr dankbar, dass ihrer Donja im Nachhinein diese Ehrung zuteil wurde. Immerhin fanden im September und Oktober noch vier Renntage statt, an denen es insgesamt acht Rennen für jedes Pony gab. Und keinem gelang es, die bis dahin mit zehn Siegen führende Donja einzuholen. Das zeigt, wie großartig bis dahin ihre Leistung war.
Auf der Championatsfeier hielten Helen und ihre ebenfalls als Minitraberin erfolgreiche Schwester Carlin die Siegerdecke für Donja hoch. „Auch wenn der Platz darunter nun für immer frei bleiben wird“, sagt Helen glücklich und traurig zugleich:„Für mich wird sie immer die Beste bleiben. Nun ist sie im Himmel und passt von oben auf.“