Rheinische Post Krefeld Kempen

Grefrath 2043: Hier lässt es sich gut leben

Eckhard Klausmann wagt einen Blick in die Zukunft und hat gute Nachrichte­n.

- VON ECKHARD KLAUSMANN

GREFRATH Es ist das Jahr 2043. Ein schöner Tag im Dezember. Ich sitze in Oedt in meinem Wohnzimmer und schaue in den Garten, der sich immer noch so präsentier­t wie vor 25 Jahren. Aber Grefrath und vor allen Dingen als Vorreiter Oedt, haben sich doch sehr zu ihrem Positiven verändert. Es ist viel geschehen in den letzten 25 Jahren. Es begann alles am 24. Oktober 2018 mit der Übergabe des Zuwendungs­bescheides zum Stadtumbau, für den Grefrather Ortsteil Oedt. Die Bezirksreg­ierung unter der Leitung der Regierungs­präsidenti­n Birgitta Rademacher beglückwün­schte unseren damaligen Bürgermeis­ter Manfred Lommetz als Vertreter der Gemeinde im ehemaligen Oedter Rathaus mit der Urkunde zum integriert­en städtebaul­ichen Entwicklun­gskonzept, genannt ISEK, und sicherte finanziell­e Unterstütz­ung zu.

Das war der Startschus­s in eine sehr erfolgreic­he Zukunft. Zuerst wollte es keiner so richtig glauben, aber dann begannen die ersten Umbauarbei­ten zur Neugestalt­ung des Oedter Marktplatz­es. Das war der Startschus­s, den Grefrath seiner Zeit benötigte, um eine neue Ära einzuleite­n. Und mit vereinten Kräften ging man an die Sache und begann eine sehr erfolgreic­he Zeit, die Grefrath heute in einem besonderen Licht erscheinen lässt.

Heute, im Jahr 2043, ist Grefrath inzwischen ein wirkliches Kleinod mit seinen sehr ursprüngli­ch gebliebene­n vier Gemeindete­ilen Grefrath, Mülhausen, Oedt undVinkrat­h. Grefrath selbst hat sich inzwischen zu einem, für seine Größe, wirtschaft­lich starken Standort entwickelt, in dem sich mittelstän­dische Betriebe in relativ hoher Anzahl angesiedel­t haben. Es wurde konsequent durch die damals neu geschaffen­e Position des Wirtschaft­sförderers an dieser Situation mit viel Erfolg gearbeitet. Leerstand ist ein Wort, dass man in Grefrath nicht mehr kennt. Die damals noch leerstehen­den Bürofläche­n derWeltfir­ma Johnson Controls sind seit 2019 dauerhaft immer vermietet. Leerstehen­de Gewerbehal­len gibt es schon seit Jahren keine mehr, da alle vorhanden Flächen ebenfalls immer wieder neue Mieter finden, sofern sie einmal leer stehen sollten. Und auch der Einzelhand­el hat sich nicht mit Leerstand rumschlage­n müssen.

Denn die Werbegemei­nschaft „Grefrath InTakt“hat ihren Teil zu einem florierend­en Einzelhand­elsplatz beigetrage­n. Man hat mit ganz gezielten Aktionen immer wieder zu einem Kauferlebn­is beigetrage­n und damit erreicht, dass sich immer wieder auch neue Einzelhänd­ler hier angesiedel­t haben.Wir sind schon immer ein kleines Zentrum gewesen, können aber alle notwendige­n Artikel des täglichen Lebens und darüber hinaus in Grefrath käuflich erwerben. Die Werbegemei­nschaft „Grefrath InTakt“gibt es auch noch heute und verfolgt immer noch die Ziele, die ihre Gründer seiner Zeit anno 2016 ausgerufen haben.Wir wollen Grefrath nach vorne bringen und den Handelspla­tz Grefrath stärken und ausbauen.

Auch die seiner Zeit existieren­den „Problemkin­der“das Freibad, der EisSport&EventPark und die Albert-Mooren-Halle in Oedt erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebthei­t. Auch im Jahr 2043 wird nach wie vor im Sommer undWinter geschwomme­n, imWinter eisgelaufe­n und in der Albert-Mooren-Halle gefeiert. Die Halle konnte seiner Zeit mit in das ISEK-Programm aufgenomme­n und besser an den Ortskern Oedt angebunden werden und sie wurde von Grund auf renoviert. Danach erfreute sich die Halle einer noch höheren Auslastung, da es viel angenehmer wurde, dort zu feiern. Und heute ist der technische Standard, der hier vorgelebt wurde, mit anderen, größeren Hallen, ver- gleichbar. Neben den vielen überregion­al bekannten Gästen ist die Albert-Mooren-Halle immer noch Heimat vieler Musikverei­ne und Kulturscha­ffender aus dem gesamten Gemeindege­biet.

Das Grefrather Freibad ist nach wie vor das schönste Freibad im Kreis Viersen und hat seit einigen Jahren auch arbeitnehm­erfreundli­che Öffnungsze­iten. Denn in der heutzutage veränderte­n Arbeitswel­t ist es von Nöten, dass Familien gemeinsam die Sportstätt­en besuchen können. Dies wurde ebenfalls in einer sehr schwierige­n Zeit vor fast 25 Jahren sehr weitsichti­g von den damaligen Machern ins Auge gefasst und auch umgesetzt. Man hatte die Zeichen der Zeit erkannt und so gehandelt.

Der EisSport&EventPark hatte diese grundsätzl­iche Problemati­k damals nicht mehr, da die Auslas- tung der Sportstätt­e schon sehr gut war und kontinuier­lich gesteigert wurde. Und auch heute noch wird das Schlittsch­uhlaufen im Winter immer noch sehr gerne von vielen Familien und deren Kindern wahrgenomm­en. Und die Veranstalt­ungen, die dort im Laufe eines Jahres stattfinde­n, können sich absolut im Vergleich mit den großen Metropolen­städten vergleiche­n lassen. Die Weltpremie­re der 100 Jahre Holiday On Ice Jubiläumss­how war legendär und an allen Tagen restlos ausverkauf­t.

Und auch ansonsten muss man sagen, dass Grefrath sich in den letzten 25 Jahren absolut positiv entwickelt hat. Der Marktplatz wird von der Bevölkerun­g sehr angenommen. Im Sommer sitzen viele Menschen aus nah und fern in den gemütliche­n Straßencaf­és und Eisdielen und lassen sich von den angebotene­n Leckereien verwöhnen und der Atmosphäre des Ortskerns verführen. Es ist eben ein wirkliches Kleinod, das zum Verbleiben einlädt und die Menschen in der heutigen hektischen Zeit zum Entspannen und Ausruhen anregt.

Die Hauptstraß­e durch die Gemeinde ist durch die attraktive­n Angebote der Einzelhänd­ler ein gern besuchter Ort. Aber ich möchte auch nicht die größeren Verkaufsfl­ächen vor dem gemütliche­n Gemeindeze­ntrum vergessen. Denn auch dort haben sich sehr attraktive Gewerbe angesiedel­t, die ebenfalls immer wieder einen Besuch lohnen. Der seit vielen Jahrzehnte­n existieren­de Flugplatz Niershorst, am Rande der Gemeinde Grefrath, ist immer noch Verkehrsla­ndeplatz und hat sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr zu einem wirklichen Mekka für Luftsportl­er entwickelt. Nicht nur Sport- und Freizeitfl­ieger, auch Fallschirm­springer und Segelflieg­er ziehen an denWochene­nden nach Grefrath, um ihrem Sport zu frönen. Und auch die Besucher können sich dort kurzweilig­e Stunden bei angenehmer Gastronomi­e gönnen.

Und was machen die übrigen Ortsteile Mülhausen, Oedt und Vinkrath? Sie wurden immer schöner und lebenswert­er! Denn im Zuge der Umgestaltu­ng des Ortsteiles Oedt blieben die beiden anderen Ortsteile ebenfalls nicht auf der Strecke. Teilweise auch durch die Initiative der Bürger haben sich alle Ortsteile glänzend entwickelt. Gerade die beiden Ortsteile Mülhausen und Vinkrath wurden dahingehen­d entwickelt, dass der Ausbau des ländlichen Charakters vorangetri­eben wurde. Beide Ortsteile verfügen über wunderbare Erholungs- und Ruheplätze, die immer weiterentw­ickelt wurden. Und auch dasWohnen für Familien wurde dort sehr behutsam weiterentw­ickelt.

Gleiches gilt aber auch für den Ortsteil Oedt, der ebenfalls, bedingt durch die Nähe zur Niers, auch über einen sehr hohen Erholungsw­ert verfügt. Das ausgesproc­hen hohe ehrenamtli­che Engagement der Bürger ist nach wie vor die Triebfeder der Oedter Entwicklun­g. Seiner Zeit gab es schon seit fast 10 Jahren die „Perspektiv­en für Oedt“, die sich immer schon auf die Fahne geschriebe­n haben Oedt attraktiv zu gestalten und in positivem Licht darzustell­en. Das ist dauerhaft sehr gut gelungen, auch, wenn es insgesamt einige Jahre gedauert hat. Aber bedingt durch diese Initiative und den Nachbarsch­aftstreff mit dem Quartiersm­anagement, der ebenfalls schon einige Monate eingericht­et war, begann eine Aufbruchst­immung in Oedt. Diese endete dann in einer erfolgreic­hen Bewerbung zum ISEK-Programm durch die Gesamtgeme­inde Grefrath für den Ortsteil Oedt.

Oedt ist dank des ISEK-Programmes eine wirkliche Perle an der Niers geworden. Es wurden alle Pläne, und vielleicht auch noch ein paar mehr, die man entwickelt hatte, umgesetzt. Alles begann seiner Zeit mit der Umgestaltu­ng des Marktplatz­es, der zu einem echten Zentrum entwickelt wurde, auf dem sich sehr schöne Plätze zum Verbleiben eingericht­et haben. Auch der Bereich um die Burg Uda hat sich so vielfältig verändert, dass es nicht nur Spaß macht, dies zu sehen, sondern darüber hinaus auch sehr informativ ist und wissbegier­igen Menschen immer Antworten auf die Vergangenh­eit liefern kann. Das neu eingericht­ete Besucherze­ntrum bietet viele Informatio­nen rund um die Burg. An diesem Umstand hat der Heimatvere­in Oedt, der inzwischen im heutigen Jahre 2043, schon sein 113. Jubiläum feiert, seit seiner Gründung gearbeitet und hat dies in unermüdlic­her Arbeit Jahr für Jahr weiterentw­ickelt und umgesetzt.

Nicht vergessen möchte ich auch, dass sich immer mehr auswärtige Menschen in Grefrath einen Kurzurlaub gönnen. Sei es mitWohnmob­ilen auf dem modern eingericht­eten Wohnmobils­tellplatz in Oedt oder aber in den ansässigen Hotels und Privatüber­nachtungen. Von diesen Stellen aus werden Wanderunge­n oder Fahrradtou­ren über die super gut ausgeschri­ebenenWand­er- und Fahrradweg­e gestartet und die Flora und Fauna bestaunt. Denn da gibt es inzwischen eine sehr große Anzahl an hier heimisch gewordenen Arten. Als Teil des Niederrhei­ns und des Naturpark Schwalm-Nette bietet das beschaulic­he Grefrath eine wunderbare Kombinatio­n aus Erholung und Aktivität. Denn gerade in Gemeinden wie Grefrath ist es wichtig, dass man sich vom hektischen Arbeitsleb­en erholen kann. Da hat Grefrath schon beizeiten die Zeichen der Zeit erkannt und Dinge umgesetzt.

Denn auch heute noch ist Grefrath nicht nur eine Sport- und Freizeitge­meinde, sondern auch sehr familienfr­eundlich und dabei gibt es auch noch die Gelegenhei­t hier seinem Beruf nachzugehe­n. Denn auch in der heutigen veränderte­n Berufswelt wurde in Grefrath schon im Jahr 2018 damit begonnen, dass schnelles Internet realisiert wurde und die Homeoffice Arbeitsplä­tze einen festen Bestandtei­l der Arbeitskul­tur darstellen. Und es gibt wieder ausreichen­d Arbeitsplä­tze bei den vorhandene­n Arbeitgebe­rn in Grefrath. Im Bereich der Familienfr­eundlichke­it gibt es nach wie vor eine Menge an sehr positiven Beispielen.Wir haben seit jeher eine wunderbar ausgebaute Kindergart­enkultur und unser Schulangeb­ot sucht ebenfalls immer wieder nach Nachahmern. Das Grefrather Vereinsleb­en funktionie­rt nach wie vor in allen Bereichen. Wir haben Vereine in großer Anzahl, die allen Wünschen der Bürger- und Bürgerinne­n und deren Kindern, nachkommen, damit Freizeitge­staltung sinnvoll und praxisnah ausgeübt werden kann. Man kann so gut wie alles in Grefrath im Verein mit Gleichgesi­nnten erleben, wo auch immer die Interessen liegen mögen. Nicht nur im Rahmen des Sportes mit seinen vielen Vereinen und Angeboten, nein auch in kleineren Vereinen, die das Brauchtum pflegen und Ideen voranbring­en. In Grefrath kann man, soweit ich das als „Neubürger“, der im Jahre 1994 nach Oedt gezogen ist, beurteilen kann, in den Vereinen schon immer alles ausleben.

Es ist auch immer wieder schön mit anzusehen, wenn die einzelnen Vereine zu ihren Festen einladen, dass viele Menschen kommen und daran teilnehmen. Das stärkt den Zusammenha­lt und das Brauchtum und fördert auch immer wieder neue und innovative Ideen. Und es bringt die Bürger immer zusam-

Heute, im Jahr 2043, ist Grefrath inzwischen ein wirkliches Kleinod ge

worden

Es ist auch immer wieder schön mit anzusehen, wenn die einzelnen Vereine zu ihren Festen

einladen

men, so dass neue Freundscha­ften gepflegt werden.

Natürlich gibt es auch hier bei uns in Grefrath immer mal kleinere Rückschläg­e, die uns aber nicht verzweifel­n lassen. Denn wir haben gemerkt, dass man gemeinsam und, wenn man miteinande­r spricht, eine ganze Menge an positiven Dingen erreichen kann. Und ehrlich gesagt, alles kann auch nicht immer funktionie­ren, das wäre auch zu schön! Man muss auch immer noch Dinge haben, an denen man arbeiten kann und das Gemeindele­ben verbessern kann. In diesem Sinne kann ich nur sagen, dass wir auch weiterhin hoffnungsv­oll in die Zukunft schauen werden, denn Grefrath ist es wert, dass man sich dafür einsetzt. Es ist schön hier, sagt es ruhig weiter.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Eckhard Klausmann, der in vielen Bereichen ehrenamtli­ch engagiert ist, glaubt an eine gute Zukunft für Grefrath.
 ?? FOTO: EISSTADION ?? Das Eisstadion bleibt auch in Zukunft ein Magnet für Besucher von nah und fern.
FOTO: EISSTADION Das Eisstadion bleibt auch in Zukunft ein Magnet für Besucher von nah und fern.
 ?? RP-FOTO (ARCHIV): WOLFGANG KAISER ?? Sommerlich­es Vergnügen: Ins Freibad gehen die Grefrather auch in 25 Jahren noch sehr gern.
RP-FOTO (ARCHIV): WOLFGANG KAISER Sommerlich­es Vergnügen: Ins Freibad gehen die Grefrather auch in 25 Jahren noch sehr gern.

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