Rheinische Post Krefeld Kempen

„Wir wollen sauberes Trinkwasse­r“

Nitratbela­stung, Kita-Planung, Kreisumlag­e: Am Ende des Jahres macht der Kreis Viersen einen Rundum-Schlag und zeigt im Kreismonit­oring aktuelle Themen auf.

- VON SABINE JANSSEN

KREIS VIERSEN Müsste Landrat Andreas Coenen (CDU) dem neuen Jahresberi­cht des Kreises Viersen eine Überschrif­t geben, dann würde das Wort „Nachhaltig­keit“als Thema über dem Kreismonit­oring 2018 stehen. „Es ist ein Thema, das sich durch alle Fachbereic­he zieht. Wir sind da nur ein Akteur von vielen“, sagte Coenen. Mit seinen Dezernente­n stellte der Landrat aktuelle Entwicklun­gen und Themen des kommenden Jahres vor.

Breitband-Ausbau Der Kreis will die digital unterverso­rgten Adressen der Region beseitigen. Als „unterverso­rgt“gilt ein Versorgung­sgrad von weniger als 30 Mbit/s im Download. Die rund 40 Millionen Euro dafür sollen aus der Bundes- und Landesförd­erung kommen. „40 Millionen Euro für 4000 Adressen klingt zunächst viel, aber es ist ein gewaltiger Innovation­sschub für die Region. Es ist eine Voraussetz­ung für die wirtschaft­liche Entwicklun­g“, sagt Bau- und Umweltdeze­rnent Andreas Budde. Im Vergleich der Kommunen ist die Versorgung in Brüggen und Niederkrüc­hten sehr gut; in den Randgebiet­en von Kempen ist sie am schlechtes­ten.

Nitratbela­stung „Grundwasse­r hält sich nicht an kommunale Grenzen“, sagte der Landrat. Auf der NRW-Karte werde deutlich, dass der Kreis Viersen großflächi­g im belasteten Gebiet liege. Der Grenzwert aus der Trinkwasse­rverordnun­g von 50 mg/l wird im Grundwasse­r vielerorts überschrit­ten. Als Hauptverur­sacher gelten die Landwirte, weil sie Gülle und Düngemitte­l ausbringen. „Es geht nicht um ein Schwarzer-Peter-Spiel. Wir wollen sicheres, sauberes Trinkwasse­r“, sagte Coenen. Dafür brauche der Kreis die Zuständigk­eit, die Landwirte kontrollie­ren zu können. Eine freiwillig­e Kooperatio­n reiche nicht. „Besser ist es, wenn alle sich daran halten“, sagte der Landrat.

Kita-Planung Die Zahl der Kinder im Kreis Viersen steigt. Waren es 2014 im Bereich des Kreisjugen­damts (Brüggen, Grefrath, Niederkrüc­hten, Schwalmtal, Tönisvorst) noch 3800 Kinder, rechnet der Dezernent für Jugend und Familie in 2019 mit 4700 Kindern. „Das sind gut 900 Kinder mehr in nur fünf Jahren“, sagte Ingo Schabrich. Um die Betreuung zu sichern, plane der Kreis nicht am Reißbrett, sondern bestimme sehr genau den Bedarf und stimme sich frühzeitig mit den Kommunen über Zuzüge ab. Außerdem gelte im Kreis Viersen die Devise: „Keine Arbeitspla­tz-Aufnahme soll am Kita-Platz scheitern.“Insgesamt gab es 2017 im Kreis Viersen 147 Tageseinri­chtungen und rund 8250 Kinder unter sechs Jahren.

Bioabfall Das Abfallaufk­ommen im Kreis Viersen liegt derzeit bei rund 500 Kilogramm pro Kopf. Beim Bioabfall hat der Kreis große Pläne. Mit dem Kreis Wesel will er in Kamp-Lintfort für 33 Millionen Euro eine Vergärungs- und Kompostier­ungsanlage bauen. Bei rund 35.000 Tonnen Bioabfall im Jahr spare man trotz des Transporte­s eine erhebliche Menge Kohlendiox­id, die auf einer Äquivalenz-Skala etwa 6590 Tonnen CO2 entspreche, rechnete Umweltdeze­rnent Budde vor. „Die

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