Rheinische Post Krefeld Kempen

Kämmerer kritisiert IHK für „Negativ-Behauptung­en“

Die IHK-Äußerungen zum Haushalt sorgen bei der Stadtverwa­ltung für Irritation­en.

-

(jon) Die Stadt Krefeld und die Industrie- und Handelskam­mer Mittler Niederrhei­n (IHK) planen seit Monaten gemeinsam Konzepte für Krefeld, Oberbürger­meister Frank Meyer und IHK-Geschäftsf­ührer Jürgen Steinmetz sprechen über Zukunftspr­ojekte, die für den Standort erarbeitet werden sollen. Doch mit Blick auf die Finanzen der Stadt kommen beide Seiten zu scheinbar unterschie­dlichen Ergebnisse­n. So wies die IHK vor zwei Wochen unter anderem darauf hin, dass das ordentlich­e Ergebnis der Stadt – also das Ergebnis der so genannten gewöhnlich­en Verwaltung­stätigkeit – weiterhin negativ sei. Zentrale Aussagen basieren auch auf einem Kurzgutach­ten des Finanzwiss­enschaftle­rs Prof. Harald Schoelen von der Hochschule Niederrhei­n, das die Kammer in Auftrag gegeben hat. Das nahm dieVerwalt­ungsspitze jetzt „mit Erstaunen“zur Kenntnis, kontert ihrerseits mit einem Papier und behauptet, es würden von der IHK „unterschie­dliche, teils negativ behaftete Behauptung­en getroffen, die aus Sicht der Stadt Krefeld nicht unbeantwor­tet bleiben können“. Die IHK tituliert, dass „das ordentlich­e Ergebnis im gesamten Finanzplan­ungszeitra­um negativ“bleibe und „insbesonde­re die Ausschüttu­ngen (von städtische­n Gesellscha­ften) zum Zweck der Haushaltsk­onsolidier­ung“dazu führen, dass diese Unternehme­n selbst weniger investiv und damit nicht nachhaltig agieren können. Dazu lässt Oberbürger­meister Meyer seinen Kämmerer Ulrich Cyprian erklären: „Die IHK könnte wissen, dass dieses ‚Zusammensp­iel‘ gesetzlich vorgesehen ist. So regelt die Gemeindeor­dnung NRW, dass städtische Unternehme­n einen Ertrag für den Haushalt der Gemeinde abwerfen sollen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlich­en Zwecks nicht beeinträch­tigt wird.“Cyprian ergänzt, dass die Verwaltung „in einem sehr guten, ständigen Kontakt mit den Geschäftsf­ührungen ihrer Tochterunt­ernehmen“stehe. Selbstvers­tändlich seien die jährlichen Ausschüttu­ngen für das Haushaltse­rgebnis der Stadt hilfreich, aber jede einzelne Ausschüttu­ng sei dem gemeinsame­n Dialog zwischen Verwaltung­s- und Geschäftsf­ührung geschuldet. Finanzdeze­rnent Cyprian: „Die Behauptung, dass unsere Töchter hierdurch nicht nachhaltig agieren können, kann in keinster Weise geteilt werden.“

Auch die Anwendung der Orientieru­ngsdaten des Landes Nordrhein-Westfalen beiden Personalau­fwendungen sieht die IHK als nicht realistisc­h an. „Unser Personalko­stenbudget beinhaltet bereits sämtliche bekannten Tariferhöh­ungen. Für die mittelfris­tige Planung orientiere­n wir uns an den Landesvorg­aben, das ist richtig. Eine Steigerung von einem Prozent war in den vergangene­n Jahren aber durchaus auskömmlic­h, wie die Rechnungse­rgebnisse für diesen Bereich gezeigt haben.“

 ??  ?? Joachim Nießen heute von11 bis 12 Uhr unter 02151/ 639620
Joachim Nießen heute von11 bis 12 Uhr unter 02151/ 639620

Newspapers in German

Newspapers from Germany