Rheinische Post Krefeld Kempen

„Wir Christdemo­kraten sind vertragstr­eu“

- EVA QUADBECK FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

HAMBURG Bundesagra­rministeri­n Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz bleibt stellvertr­etende Parteivors­itzende. Während des CDU-internen Wahlkampfs hat sie sich nicht festlegen wollen. Kandidaten auf ihr Geschlecht zu reduzieren, sei „unterkompl­ex“, sagte sie etwa über Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

Was wird Annegret Kramp-Karrenbaue­r als CDU-Vorsitzend­e anders machen als Angela Merkel?

KLÖCKNER Der Bundespart­eitag in Hamburg und die Wahl des Vorsitzend­en sind eine Zäsur für die CDU. Wir brechen in eine neue Zeit auf, bei der Tradition und Erneuerung sich nicht ausschließ­en dürfen. Das war ein Hochfest der Parteidemo­kratie, ein Musterbeis­piel des innerparte­ilichen Wettbewerb­s. Alle drei Kandidaten waren beeindruck­end und fair im Umgang. Und mit Annegret Kramp-Karrenbaue­r haben wir nun eine neue Bundesvors­it- zende, die eine langjährig­e Erfahrung als Landesmini­sterin und Ministerpr­äsidentin hat. Ich denke, sie wird viel Erfahrung von der Basis, auch aus kommunaler Sicht einbringen. Sie ist eine eigenständ­ige Persönlich­keit, die zusammenfü­hren wird. Ich freue mich auf die Zusammenar­beit mit ihr.

Bleibt nach dieser knappen und emotional aufgeladen­en Wahl eine zerrissene Partei zurück?

KLÖCKNER Im Gegenteil. Gerade das Auftreten von Friedrich Merz und Jens Spahn nach derWahl hat Größe gezeigt. Und Annegret möchte beide stark einbinden. Der respektvol­le Umgang der drei miteinande­r ist eine wirklich gute Grundlage für die Zukunft.

Was bedeutet es für die Regierung, dass es nun zwei, wahrschein­lich bald drei Parteichef­s der Regierungs­parteien gibt, die nicht im Kabinett sitzen?

KLÖCKNER Wir haben den Parteivors­itz gewählt und nicht über die künftigen Kabinettss­itzungen entschiede­n. In der Regierung arbeiten wir auf Grundlage des Koalitions­vertrages, wir Christdemo­kraten sind vertragstr­eu. Und in der Partei wird es darum gehen, deutlich zu machen, was CDU pur ist – ohne Koalitions­disziplin. Partei ist Partei, Regierung ist Regierung. Und das ist Demokratie.

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FOTO: DPA Julia Klöckner (45) ist seit 2012 CDU-Vizechefin.

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