Rheinische Post Krefeld Kempen

Borussia will den siebten Streich

Mönchengla­dbach kann gegen den VfB Stuttgart seine Heimsieg-Serie ausbauen.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Zuletzt hatte Matthias Ginter, von Beruf Abwehrchef bei Borussia Mönchengla­dbach, ein Foto bei Twitter gepostet, auf dem sein linkes Auge dunkelblau und arg geschwolle­n ist. Das war kurz nach seiner Operation: Als der Nationalsp­ieler, der sich beim 4:1 gegen Hannover 96 eine Fraktur der Augenhöhle und des Kiefers zugezogen hat, nun mit seiner Frau Christina bei der„1LiveKrone“zu Gast war, sah er bei weitem nicht so martialisc­h aus. Spielen kann er aber noch lange nicht, sein Name gehört zu denen, die bei Borussia in der Rubrik „Ausfall“geführt werden.

In der Hinrunde wird Trainer Dieter Hecking nicht mehr auf seinen Vorarbeite­r in der Abwehr bauen können, zur Rückrunde indes soll er wieder fit und bereit sein. Doch auch ohne Ginter, den wohl erneut Tony Jantschke vertreten wird, wollen die Borussen gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (18 Uhr, Borussia-Park) ihre bislang makellose Heimbilanz fortsetzen. Sechs Siege in sechs Spielen gab es bis dato, und der siebte Streich soll gegen die Schwaben folgen.

Das Spiel ist das erste von zweien im Borussia-Park, die es bis zum Jahresende noch gibt. Wie Stuttgart ist Nürnberg einVerein aus den Niederunge­n der Tabelle. Auswärts hingegen warten zwei Klubs, die andere Ansprüche haben: Erst reisen die Gladbacher zu 1899 Hoffenheim, dann geht es im letzten Spiel des Jahres zum enteilten Tabellenfü­hrer Dortmund. Ähnlich war die Konstellat­ion in den Spielen zuvor: Hannover, das 4:1 besiegt wurde, war ein Gegner aus dem Keller, es folgte das Topspiel bei RB Leipzig (0:2).

Acht Zähler hat Heckings Mannschaft zuvor von den bisherigen Dienstreis­en aber schon mitgebrach­t, Auswärtssi­ege gab es beim FC Bayern (3:0) und in Bremen (3:1). Damit sind die Borussen ordentlich im Plus – und wollen dies nicht durch im eigenen Stadion verlorene Punkte schmälern. Druck ist also nach der Niederlage bei RB und angesichts der Schwere der folgenden Spiele da. Es ist der Druck, den Vorteil nicht zu verspielen, der im bisherigen Saisonverl­auf erarbeitet wurde. Doch gerade wegen der Favoritenr­olle gegen den VfB und den „Club“können diese Spiele tückisch sein. Borussia kann eigentlich nur verlieren.

Allerdings will sie sich keine Blöße geben. Und es gab schon Spiele mit vergleichb­arem Charakter, zum Beispiel gegen Fortuna Düsseldorf (3:0), da hat es Heckings Team gut hingekrieg­t. „Wir haben immer wieder Druck aufgebaut und das Tempo hochgehalt­en. Mannschaft­en können das 60, vielleicht 70 Minuten gut verteidige­n. Aber irgendwann gibt es dann das Schlupfloc­h. Meine Mannschaft macht jedenfalls einen sehr stabilen Eindruck auf mich, was das angeht. Auch am Sonntag würde sie nicht unruhig werden, falls es länger 0:0 steht“, sagt Hecking.

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FOTO: IMAGO Matthias und Christina Raphaella Ginter bei der 1LiveKrone.

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