Rheinische Post Krefeld Kempen

Rathaus-Tiefgarage als Schmuckstü­ck

Die Ein- und Ausgänge zur Garage werden mit einem besonderen Stadtmotiv gestaltet und für Unberechti­gte gesperrt.

- VON LEA HENSEN

Die Rathaus-Tiefgarage ist ein unschöner Ort. Sicherheit­saspekte, hygienisch­e und ästhetisch­e Probleme werden seit Jahren bemängelt. Der Stadtrat hat nun dem ersten Abschnitt eines Umbaus zugestimmt: Er betrifft die Umgestaltu­ng und Sicherung der Ein- und Ausgänge und Einfahrtsb­ereiche. Im zweiten Bauabschni­tt sind Innenarbei­ten geplant, Voraussetz­ung ist aber, dass die Sanierung des Von-der-LeyenPlatz­es und die Abdichtung des Garagen-Dachs unter dem Platz abgeschlos­sen sind. „Die Politik hat diese 615.000 Euro teure Doppel-Sanierung schon im März beschlosse­n und ist nun frustriert, dass die Arbeiten erst im Laufe von 2019 beginnen“, sagte Jürgen Wettingfel­d von der CDU-Fraktion. Insgesamt will die Stadt mindestens rund zwei Millionen Euro investiere­n, um aus der Tiefgarage ein Vorzeigeob­jekt zu machen.

Absicherun­g Der Zustand der bislang offen zugänglich­en Ein- und Ausgänge der Garage hat Symbolchar­akter: Regelmäßig halten sich dort Personen unberechti­gt auf, es gibt Probleme mit der örtlichen Drogenszen­e, die Treppenhäu­ser sind verschmutz­t mit Müll und Urin. Eine zusätzlich­e Reinigung erfolgt bereits zwei Mal wöchentlic­h, eine Video-Überwachun­g ist optimiert worden, der Sicherheit­sdienst wurde auf 15 Stunden intensivie­rt. Die Beleuchtun­g im 1. Untergesch­oss wurde auf LED umgestellt.

Der Ratsbeschl­uss für den ersten Bauabschni­tt sieht den Umbau der Haupteinfa­hrt und der elf Ein- und Ausgänge vor. Die Haupteinfa­hrt auf demWestwal­l zwischen Gartenstra­ße und St.-Anton-Straße soll nach dem Umbau deutlich erkennbar sein und einen guten Überblick über die Preise und Öffnungsze­iten der Garage geben. Die elf Ein- und Ausgänge werden durch Einhaus-ungen nach außen abgeschirm­t. In Zukunft soll der Zutritt nur über ein Parkkarten­lesegerät möglich sein, ausschließ­lich Personen mit gültigem Parkticket können das Gebäude betreten. Eine baurechtli­che Genehmigun­g steht für diesen Beschluss noch aus.

Gestaltung Für die Außenfassa­den der Einhausung­en ist ein optischer Hingucker geplant. Das Konzept für die Gestaltung greift die Tradition des Seidenwebe­rhandwerks der Stadt auf: Die Außenfassa­den der Einhausung­en sollen aus einem Fotolochbl­ech bestehen, auf das Muster der Krefelder Paramenten­weberei übertragen werden. Nachts werden die Lochkarten­wände durchleuch­tet. Durch diese Gestaltung wären die Eingänge nach außen hin deutlich wahrnehmba­r und nach innen hin durchschei­nend und luftdurchl­ässig. Ein ästhetisch­er Mehrwert, der die Au- ßenwirkung der Tiefgarage positiv beeinfluss­en könnte.

Kennzeichn­ung Die Nutzer der Garage – 980 Dauer- und 500 Tagesparke­r – klagen über mangelnde Orien- tierung. Die Muster-Gestaltung der Eingänge soll als Leitsystem zur visuellen Strukturie­rung im gesamten Gebäude eingesetzt werden: In den Parkebenen soll das Muster als schablonen­artiger Farbauftra­g auf die Eingänge zu den Treppenhäu­sern verweisen und sich von Ebene zu Ebene farblich unterschei­den. Das Sicherungs- und Wegleiteko­nzept in den Parkebenen wird im zweiten Bauabschni­tt weitergefü­hrt.

Zeitplan Planung und Ausschreib­ung für den ersten Bauabschni­tt sind für den Zeitraum Januar bis Mai 2019 angesetzt. „Baubeginn soll voraussich­tlich im Juni sein, die Fertigstel­lung könnte dann im Juni 2020 erfolgen“, sagte Rachid Jaghou, Leiter des städtische­n Gebäudeman­agements. Parallel zu Umbau und Umgestaltu­ng der Ein- und Ausgänge werdenVon-der-Leyen-Platz und das 1,30 Meter unter dem Platz befindlich­e Dach der Garage saniert. Aufgrund der langen Nutzungsda­uer ist es an vielen Stellen undicht.

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MERTZ ?? Das Muster soll ein Leitmotiv auf Parkebene sein, an dem erkenntlic­h ist, wo sich der Ausgang befindet. Das Motiv aus der Tradition des Seidenwebe­rhandwerks ist ein Identifizi­erungsmerk­mal der Stadt Krefeld. So soll die Einhausung der Tiefgarage­n-Eingänge aussehen.Die Türanlage lässt sich nurüber den Kartenlese­r öffnen. Angstraum Tiefgarage: Der Sicherheit­sdienst wurde von fünf auf 15 Stunden täglich erweitert.
FOTO: STADT (3) FOTO: THOMAS LAM- MERTZ Das Muster soll ein Leitmotiv auf Parkebene sein, an dem erkenntlic­h ist, wo sich der Ausgang befindet. Das Motiv aus der Tradition des Seidenwebe­rhandwerks ist ein Identifizi­erungsmerk­mal der Stadt Krefeld. So soll die Einhausung der Tiefgarage­n-Eingänge aussehen.Die Türanlage lässt sich nurüber den Kartenlese­r öffnen. Angstraum Tiefgarage: Der Sicherheit­sdienst wurde von fünf auf 15 Stunden täglich erweitert.

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