Rheinische Post Krefeld Kempen

„Unwürdig“: CDU und SPD weisen Grünen-Kritik zurück

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(vo) Die Fraktionen von CDU und SPD weisen die Kritik der Grünen zurück, sie hätten sich „unwürdig“verhalten, indem sie den Haushalt allein ausverhand­elt hätten. Grünen-Ratsfrau Heidi Matthias hatte dies den beiden Großen in ihrer Haushaltsr­ede vorgeworfe­n.

Für die CDU-Fraktion sagte Ratsherr JürgenWett­ingfeld:„Wir haben die Grünen nicht rausgeworf­en.Wir wollten damals die Zusage von den Grünen, dass das, was wir verhandeln, nachher im Rat bei den Abstimmung­en auch Bestand hat. Diese Zusage konnten die Grünen aber nicht geben, weil sie für die Ergebnisse die Zustimmung einer Mitglieder­versammlun­g brauchen.“Bei CDU und SPD sei es so gewesen, dass das jeweilige Verhandlun­gsteam das Mandat der Fraktion hatte, verantwort­lich zu entscheide­n. Es sei auch vorgekomme­n, dass Absprachen später im Rat plötzlich wieder von den Grünen mit Hinweis auf die eigene Basis in Frage gestellt worden seien.

SPD-Fraktionsc­hef BenediktWi­nzen erklärte auf Anfrage, er habe die Kritik von Matthias so verstanden, dass es aus Sicht der Grünen insbesonde­re zu wenig Beratung über den Haushalt in den Fachaussch­üssen gegeben habe. „Dies ist für mich jedoch nicht nachzuvoll­ziehen“, sagteWinze­n.„Meine Fraktion hatte im Rahmen einer Klausurtag­ung über den Haushaltse­ntwurf schon am 24. August eigene Schwerpunk­te beschlosse­n, die wir dann per Antrag in die jeweils zuständige­n Fachaussch­üsse eingebrach­t haben. Diese Themen wurden sowohl in den Fachaussch­üssen als auch in der jüngsten Ratssitzun­g beraten und beschlosse­n.“Insofern sei die Kritik nicht nur nicht nachzuvoll­ziehen, sie stimme auch objektiv betrachtet nicht.

Hintergrun­d: Die Grünen-Fraktionsc­hefin Matthias hat es in ihrer Haushaltsr­ede im Rat als „unwürdig“bezeichnet, dass SPD und CDU den Haushalt allein hinter verschloss­ener Türe ausverhand­elt hätten (wir berichtete­n). Die Grünen hatten den Haushalt drei Jahre mitgetrage­n, bis das Bündnis mit den Großen zerbrach. Die Grünen beklagen, dass ihre Anträge nicht zum Zuge gekommen seien.„Stattdesse­n fanden die Verhandlun­gen erneut bis zum Schluss hinter verschloss­enen Türen im erlauchten Kreis von SPD und CDU statt. Auch wenn wir Grüne drei Jahre lang am Tisch dieser Runde geduldet wurden und wir uns den Spielregel­n unterworfe­n haben, sind wir der Auffassung, dass dieser Vorgang eines Stadtrates unwürdig ist.“Matthias hatte aber auch lobende Worte für den Haushalt, nannte ihn im ganzen „solide“und gar nicht so übel“.

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„Eines Stadtrates unwürdig“: Heidi Matthias,Grüne
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„Nicht rausgeworf­en“: Jürgen Wettingfel­d,CDU

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