Rheinische Post Krefeld Kempen
KAB: Seit 113 Jahren für Hüls aktiv
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung ist fester Bestandteil des Soziallebens in Hüls — egal ob Adventsbasar oder Ferienspiele. Besonders der Nachwuchs liegt den Mitgliedern am Herzen. Sie freuen sich über jeden, der mitmacht.
HÜLS Am ersten Adventswochenende war es wieder sofort. Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Hüls organisierten zusammen mit Heimatverein und anderen Verbänden den alljährlichen Adventsbasar. Auf der Hülser Burg und im nahegelegenen Heinrich-Joeppen-Haus boten sie den Besuchern nicht nur winterlich-weihnachtliche Leckereien, sondern auch Handgefertigtes an. Seit 35 Jahren ist die KAB Mitorganisator des beliebten Basars. Es ist nicht das einzige Engagement. Seit 113 Jahren ist die Bewegung ein fester Bestandteil des Soziallebens im
Ralf Krudewig nördlichen Krefelder Stadtteil.
Mit aktuell 296 Mitgliedern ist die KAB Hüls eine der größten Pfarrgruppen im Bistum Aachen. Ihre insgesamt elf Arbeitskreise bieten ein breites und vielfältiges Angebot. Unter anderem organisiert die KAB Hüls Reisen, deren Ziele sowohl innerhalb Deutschlands als auch im näheren Ausland liegen können. KAB-Mitglieder können beispielsweise in der Schwimm-, Theateroder Frauengruppe mitmachen.
„Für die Jüngeren sind die Ferienspiele im Hülser Park natürlich der absolute Höhepunkt ihrer Ferien“, sagt René Föhles, Öffentlichkeitsbeauftragter der KAB Hüls. Seit 27 Jahren finden diese im Hülser Park statt und sind inzwischen zu einer Institution geworden. In diesem Jahr standen sie unter dem Motto „Ein Park voller Farben“und rund 600 Kinder nahmen teil.„Wir haben sehr viele, vor allem jüngere Personen, die aktiv bei den Ferienspielen und in den Arbeitskreisen mitmachen, aber dennoch kein offizielles Mitglied der KAB sind. Wir hoffen, dass wir diese jungen Leute als offizielle Mitglieder in Zukunft gewinnen können, damit der KAB auch in Zukunft ein breit aufgestelltes Programm anbieten kann“, erklärt Vorsitzender Ralf Krudewig. Maria Elias ist mit 30 Jahren das momentan jüngste Mitglied der KAB Hüls.
„Neben einem breiten Angebot an Freizeitaktivitäten wollen wir uns auch sozial engagieren. Unser Ziel ist ein gutes Miteinander zu fördern und gleichzeitig füreinander da zu sein“, sagt Krudewig. Das soziale Engagement der KAB Hüls erstreckt sich über eine Vielzahl an Projekten und ist zudem auch international. So unterstützt die Bewegung den Iray Aina, einen Sozialverband auf der afrikanischen Insel Madagaskar, der zusammen mit der Diözese Aachen die dortige christliche Arbeiternehmer-Bewegung fördert, mit Geld- und Sachspenden. Auch das lokale Engagement kommt nicht zu kurz.
„Durch verschiedenste Spendenaktionen konnten wir höhere Summen mobilisieren und dieses Geld für verschiedene Zwecke verwenden. Unter anderem haben wir Spielgeräte für den Hülser Park finanziert“, sagt Geschäftsführer Gerd Hombergs.
Neben Geld- und Sachspenden engagieren sich die Mitglieder der KAB auch vor Ort. So organisieren sie Spielemöglichkeiten für geistig behinderte Menschen, veranstalten Ausflüge für Rentner, die oftmals verwitwet sind, und bieten für die Angehörigen von Demenzkranken Schulungen an.
Das soziale Engagement und der gesellschaftliche Zusammenhalt haben bei der KAB lange Traditionen. 1903 gegründet, war die katholische Arbeitnehmer-Bewegung eine Gegenbewegung zu den kommunistisch organisierten Arbeiterorganisationen. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten sie bauwillige junge Familien und erfuhren dadurch einen sehr großen Mitglieder-Zuwachs. Rund 100 Häuser
„Unser Ziel ist ein gutes Miteinander zu fördern
und gleichzeitig füreinander da zu sein“
Vorsitzender KAB Hüls
konnten durch die Unterstützung der KAB in Hüls gebaut werden.
Walter Acker erhielt in den 1970er Jahren von der Arbeitnehmer-Bewegung Unterstützung bei der Schaf- fung seines Eigenheims und ist seither Mitglied. „Ich habe damals mit meiner Familie in nicht so schönen Verhältnissen gewohnt. Wir hatten Glück und erhielten zügig die Mög-
lichkeit, ein Eigenheim zu erwerben. Das ging alles sehr schnell. Wir hatten damals alle nicht viel, aber wir haben uns gegenseitig immer geholfen“, erzählt Acker.