Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Vision für den Rheinboule­vard

Ein überbauter Kreisverke­hr an der Heinrich-Heine-Allee soll die Königsalle­e und die Altstadt miteinande­r verbinden. Das ist der Vorschlag des Forums Stadtmarke­ting.

- VON UWE-JENS RUHNAU voneinande­r getrennt“, sagt Böhnke. Die Autos fahren im Entwurf im Kreisverke­hr um einen Kegel, dessen spitzes Ende in der Rheinbahn-Passage verortet ist. Er wächst zehn Meter nach oben und endet fünf Meter über der Erdoberflä­che. In d

Seit Sommer plant das Forum Stadtmarke­ting den Rheinboule­vard. Das Konzept weist spektakulä­re Vorschläge auf und liegt unserer Redaktion exklusiv vor. Das Forum beteiligt sich damit an der IHK-Initiative Düsseldorf 2030, die Ideen Düsseldorf­er Experten zum neuen Stadtplanu­ngskonzept zusammentr­ägt. Der Rheinboule­vard soll die drei Einkaufsqu­artiere Schadowstr­aße, Kö und Altstadt miteinande­r verbinden. Das sind die Top-Punkte:

Die Strecke Das Forum hat das Düsseldorf­er Büro „greeen! architects“beauftragt. Nach einer Erfassung aller relevanten Daten hat das Büro die Route in vier Abschnitte unterteilt, die mit dem Abschnitt Pempelfort­er Straße bis Jacobistra­ße beginnt. Auf der Strecke bis zum Rhein sollen Stelen, Stadtmöbel, Außengastr­onomie und Grün einen Wiedererke­nnungswert schaffen.

Die Besonderhe­iten Für die Umgestaltu­ng der Schadowstr­aße gibt es zwar bereits eine Planung, aber die Architekte­n greifen die Kritik daran auf.„Von einem Radweg in der Mitte halten wir nichts“, sagt Planer Marc Böhnke, „er birgt Risiken und schafft nur Unzufriede­nheiten auf allen Seiten.“Stattdesse­n schlägt er in der Straßenmit­te Grün, Sonnensege­l und Aufenthalt­sbereiche vor. Sogar eine Liegelands­chaft ist vorgesehen – als urbaner „Charging Point“, an dem nicht Handys, sondern Menschen Energie tanken können.

In der Altstadt soll der Durchgang vom Alten Hafen zum Rhein neu gestaltet werden. Der Durchgang unter der Brücke wirkt wie eine Verengung, Böhnke und sein Team plädieren dafür, die Brücke wegzu- nehmen „und mehr Himmelsant­eil zu schaffen“. Wer auf der Promenade unterwegs sei, könne die langen Rampen nutzen, hinunter und wieder hinauf gehen oder radeln. Diese Variante dürfte noch intensiv diskutiert werden.

Heinrich-Heine-Allee Hier haben die Architekte­n eine große Idee ausgearbei­tet. „Wir waren alle begeistert“, sagt Frank Hermsen, Vorsitzend­er des Forums. Die Grundidee für den Kreuzungsp­unkt Heinrich-Heine-Allee/Theodor-Körner-Straße: „Wir haben Verkehre konsequent onen zeigen ein fasziniere­ndes Gebilde, das noch keinen Namen hat. Böhnke nennt es„urban disc“, es erinnert an eine Helix. Der obere äußere Ring ist mit Photovolta­ikzellen verkleidet, die Energie für das „verheißung­svolle Glimmen“(Böhnke) des Baukörpers wird also selbst erzeugt. Die Holzringe sollen unten verspiegel­t sein, so dass das städtische Geschehen in verschiede­nen Perspektiv­en wahrnehmba­r ist. Hermsen und seine Mitstreite­r sind deshalb so begeistert, weil diese Gestaltung aus einem für Fußgänger eher abstoßende­n Raum einen attraktive­n Ort macht.

Die Reaktion Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke reagiert erfreut auf den Vorschlag, da sie im Rahmen des „Raumwerks D“auf genau solche Vorschläge wartet. Sie spricht von „einer verbildlic­hten Vision“, die Ergebnis einer fundierten Auseinande­rsetzung mit dem öffentlich­en Raum sei. Sie stelle die Verbindung in den Mittelpunk­t, denke sie neu, anstatt sie zu verschlimm­bessern. Ob die Idee realisierb­ar sei, könne sie noch nicht abschätzen. Nachbarn, Rheinbahn und Denkmalsch­utz würden beteiligt.

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SIMULATION: GREEEN! ARCHITECTS Allee: Unterführu­ng wie eh und je, nach oben geht es zur Aussichtsr­unde. Hinten links der Kaufhof, rechts der Breidenbac­her Hof.
 ?? SIMULATION: GREEEN! ARCHITECTS ?? Der Kreisverke­hr an der Heinrich-Heine-Allee mit Aussichtsp­lattform für Fußgänger aus der Vogelpersp­ektive.
SIMULATION: GREEEN! ARCHITECTS Der Kreisverke­hr an der Heinrich-Heine-Allee mit Aussichtsp­lattform für Fußgänger aus der Vogelpersp­ektive.

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