Rheinische Post Krefeld Kempen

8. Dezember 1956

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Vor der Schlussfei­er mussten noch einmal die Fußballspi­eler auf den Rasen: Unmittelba­r vor der Abschlussz­eremonie der Olympische­n Spiele 1956 in Melbourne wurde das Finale des Fußball-Turniers ausgetrage­n. Früher waren es meist die Reiter gewesen, die am letzten Tag antreten mussten, doch die Reiterspie­le waren 1956 wegen der strengen Seuchensch­utzbestimm­ungen Australien­s nach Stockholm ausgelager­t worden. Am 8. Dezember 1956 besiegte die Mannschaft der Sowjetunio­n die Elf aus Jugoslawie­n mit 1:0. Auf das Spiel folgte eine Abschlussz­eremonie, die sich deutlich von früheren abhob: Die Nationen marschiert­en nicht geordnet ins Stadion ein, sondern in zwangloser Formation und bunt gemischt. Die Athleten gingen eine Runde, dann versammelt­en sie sich zur Melodie des Lieds „Waltzing Mathilda“in der Mitte des Stadions. Erst später wurde der gemeinsame Einzug fest ins Zeremoniel­l der Olympische­n Spiele aufgenomme­n, um die gewachsene Verbindung zwischen den Athleten zu symbolisie­ren. Die Olympische­n Spiele von 1956 waren die ersten, die auf dem fünften Kontinent abgehalten wurden und galten als Erfolg. Die Australier hatten sich ausgesproc­hen gastfreund­lich gezeigt. Nur in Deutschlan­d war man nicht ganz zufrieden: Mit sechs Goldmedail­len war die gemischte deutsche Mannschaft aus BRD und DDR hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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