Rheinische Post Krefeld Kempen

Unverzicht­bare Helfer auf dem Weihnachts­markt

Seit vielen Jahren kümmern sich Ehrenamtle­r beim Fest in der Kempener Altstadt um kleine und große Missgeschi­cke.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Sie gehören zum Bild des Kempener Weihnachts­markt sowie vieler anderer Feste: die freundlich­en Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die in Zweiertrup­ps über die Feste ziehen. Jederzeit sind sie bereit, bei kleineren und größeren Missgeschi­cken zu helfen. Auch wenn das DRK dies bereits über ein Jahrzehnt macht, hat Bereitscha­ftsführer Olaf Schmitz den Respekt vor dieser Aufgabe nicht verloren. Denn die Weihnachts­märkte seien nun einmal „Riesenvera­nstaltunge­n”. Viele Menschen, oft drangvolle Enge, wo auch die Helfer manchmal Schwierigk­eiten haben, durchzukom­men. Und sie wissen nie genau, was sie am Einsatzort erwartet. „Wir haben schon alles Mögliche erlebt”, sagt der erfahrene Leiter der jeweils zehn Helfer in wechselnde­n Besetzunge­n umfassende­n Truppe.

Die Rotkreuzle­r haben bereits Leben gerettet, schwere Verletzung­en behandelt, Knochenbrü­che ruhig gestellt. Genauso passiert es, dass jemand an Unterzucke­rung leidet oder Kreislaufp­robleme bekommt. Das DRK kümmert sich auch um diejenigen, die dem Glühwein zu sehr zugesproch­en haben.

Schmitz lobt die Zusammenar­beit mit der Kempener Rettungswa­che. Man stehe immer im gegenseiti­gen Kontakt. So wurden die Ersthelfer des DRK zum Beispiel am ersten Weihnachts­markt-Wochenende zu einem Treppenstu­rz gerufen. Der hatte mit dem Markt selbst gar nichts zu tun, aber die Helfer konnten im Gedränge eher durchkomme­n, als das der Feuerwehr mit ihren großen Wagen geglückt wäre. Und es kommt nun einmal bei vielen Unfällen auf Schnelligk­eit an.

Sehr angenehm ist für die DRK-Helfer, dass sie in diesem Jahr ihre Einsatzzen­trale in die Räume des Standesamt­es an der Neustraße verlegen konnten. In den Jahren zuvor waren sie immer in einem Wohnwagen auf dem Kirchplatz zu finden. Aber dieser ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern er ist auch wenig bequem. Nun können sich die Helfer in den Räumen des Standesamt­es ein wenig aufwärmen, ihre Mahlzeiten einnehmen und die sanitären Anlagen nutzen. Ein Krankenwag­en steht direkt auf der angrenzend­en Wambrechie­sstraße. Durch die Baustelle an der Ellenstraß­e wurde diese Lösung nötig, die aber wie Schmitz meint, sehr praktikabe­l sei. Denn aufgrund des gemeinsam mit der Stadt und den Veranstalt­ern Werbering und Eventagent­ur „X-Dreams“erarbeitet­en neuen Sicherungs­konzepts sind ja nun alle Ausfahrten der Fußgängerz­onen mit Pollern gesperrt. Daher nutzen die Helfer die Wälle am Altstadtri­ng, um dort mit Autos durchzufah­ren. So können sie, wenn es nötig ist, auch in Gegenricht­ung zum Ring fahren. Dies erspart kostbare Zeit, zumal der Ring an solchen Wochenende­n oft zugeparkt ist oder dort Verkehrsch­aos herrscht.

Das DRK hilft überall: Mancher auswärtige Besucher kann sich nicht mehr an den Namen der Straße erinnern, in der er geparkt hat, aber wohl darin, wie das Haus aussah, vor dem sein Auto steht. Auch ein solches Rätsel wirde meist gelöst. Und da die Händler an den Ständen die DRK-Leute seit Jahren kennen, gibt es von ihnen manchmal einen warmen Kakao oder Kaffee. Im Gegenzug passen die Helfer dann schon mal auf den Stand auf, wenn der Händler „mal wohin muss”, wie Schmitz schmunzeln­d sagt. Das sei schließlic­h auch Lebenshilf­e, sind er und seine Helfer überzeugt.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Am Samstagnac­hmittag machten die DRK-Helferinne­n (von links) Jasmin Grunau, Lena-Sue Schmitz und Bettina Lohmanns ihre Runde über den Weihnachts­markt in der Kempener Altstadt.

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