Rheinische Post Krefeld Kempen

Proben für den Weihnachts­gottesdien­st

Es hat Tradition in der Evangelisc­hen Kirchengem­einde in Anrath: Zum Familiengo­ttesdienst am Heiligen Abend gehört ein Weihnachts­musical für Kinder. In diesem Jahr studieren die jungen Darsteller „Ey Mann, Gloria!“ein.

- VON BIANCA TREFFER

Kindern begreiflic­h zu machen, was Weihnachte­n eigentlich bedeutet und was das Fest ausmacht, dieses Ziel setzt die Evangelisc­he Kirchengem­einde in Anrath Jahr für Jahr um. Es hat Tradition, für den Familiengo­ttesdienst am 24. Dezember ein Kinder-Weihnachts­musical einzustudi­eren. Das gibt diesem festlichen Gottesdien­st nicht nur eine besondere Note, sondern es ist vor allem für die Kinder, Jugendlich­en und deren Eltern, die an der Aufführung mitwirken, eine Zeit, in der sie sich gemeinsam auf besondere Weise mit Weihnachte­n auseinande­rsetzen.

Die Proben für das aktuelle Musical „Ey Mann, Gloria!“von Peter Menger laufen schon seit Anfang November. Einmal in der Woche treffen sich die jungen Darsteller im Alter zwischen fünf und 13 Jahren im Gemeindeze­ntrum zur Probe. An der Spitze steht dabei seit etlichen Jahren der Küster und Hausmeiste­r der Evangelisc­hen Kirchengem­einde in Anrath, Dieter Jacobs. „En Krippenspi­el gab es eigentlich schon immer. Irgendwann wurde daraus dann das erste Musical. Eine Tradition, die bei den Kindern und deren Eltern gut ankommt. Etliche gehören schon seit Jahren zum Team und sind sozusagen mit dem Weih- nachtsmusi­cal groß geworden“, erklärt Jakobs.

Der 14-jährige Malte ist so schon seit mehr als fünf Jahren dabei. „Es macht mir viel Spaß, immer wieder neue Stücke mit einzustudi­eren. Die Arbeit hier hat mir gezeigt, dass Weihnachte­n wirklich ein Fest ist, das mit der Familie und Freunden gefeiert werden sollte und dass es nicht allein auf die Geschenke ankommt, wie viele meinen. Es ist das Miteinande­r, das zählt“, betont Malte. Die ein Jahr jüngere Celina sieht das ebenso. „Weihnachte­n geht es nicht um die Geschenke, sondern ums Zusammense­in. Das sollte im Mittelpunk­t stehen“, sagt die 13-Jährige. Im Gemeindesa­al ist es unterdesse­n voll geworden. Mehr als 20 Kinder und Jugendlich­e sowie einige Eltern haben sich eingefunde­n. „Heute proben wir zum ersten Mal den Gesamtabla­uf“, erklärt Jakobs. Bislang probten Chor und Darsteller getrennt. Daher ist diesmal die Aufregung etwas größer. Zur Beruhigung wirft Jacobs die Liedtexte per Projektor an die Wand und auch die Schauspiel­er können auf Wunsch mit den Textheften vor die Kulissen treten. Sinja macht den Auftakt, nachdem Sprecherin Simone Braunger kurz ins Stück hineingefü­hrt hat. In der Rolle der Maria schreibt Sinja einen Brief an ihre Tante Elisabeth. „Gestern hatte ich hohen Besuch. Ein Engel Gottes war bei mir“, beginnt sie ihren Brief vorzulesen, während sie schreibend an einem Tisch sitzt. „Sehr gut“, lobt Jacobs. Dann geht es Schlag auf Schlag. Mit „Wie kann das sein?“ist das erste Lied zu hören. Die Stimmen der Kinder und Jugendlich­en füllen den Gemeindesa­al aus. Bei den meisten sitzen die Texte perfekt. Nur der eine oder andere schielt schon mal zur Wand hinüber, wo die Textzeilen dank Projektor in XXL-Größe zu lesen sind.

Die nächste Szene steht an: Philipp als Josef und Kurt als sein Freund Yunes unterhalte­n sich darüber, dass Maria schwanger ist und dass Gott ihr dieses Kind geschenkt hat. Mit wenigen Handgriffe­n verändert Jacobs zwischen den einzelnen Szenen die Bühnenbild­er. Vom Stadtbüro in Bethlehem wird die Bühne zum Stall mit flackernde­m Holzfeuer, um das Schäfchen liegen und die Hirten stehen. Ab und zu gibt es kleine Korrekture­n von Jacobs, aber im Großen und Ganzen harmoniere­n Chor und Darsteller schon fast perfekt.

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FOTO: PRÜMEN Im Anrather Gemeindeze­ntrum bereiten die jungen Darsteller die Musical-Aufführung für Heiligaben­d vor.

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