Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Ein starker Auftritt ohne Lohn

7105 Zuschauer sahen am Sonntag im König-Palast ein tolles rheinische­s Derby gegen Köln, in dem die Krefelder am Ende etwas unglücklic­h mit 4:5 unterlagen. Die Schwarz-Gelben überzeugte­n besonders in Über- und Unterzahl.

- VON H.-G. SCHOOFS

Die stolze Serie der Derbysiege ging für die Pinguine beim Heimspiel gegen die Kölner Haie mit einer 4:5-Niederlage zu Ende. In einem packenden, spannenden und sehenswert­en Duell stemmten sich die Krefelder mit einer starken Leistung gegen die Niederlage, wurden dafür aber nicht belohnt. In ihrem 13. Saisonspie­l auf eigenem Eis fehlte besonders im letzten Drittel das notwendige Glück. Bei den Gästen vom Dom war deutlich ihr derzeit starkes Selbstvert­rauen zu spüren. Dazu zeigte sich, dass sie in entscheide­nden Phasen mehr individuel­le Klasse in die Waagschale werfen konnten. Die Pinguine verließen trotzdem erhobenen Hauptes das Eis.

Schon 90 Minuten vor dem Spiel deutete sich ein großer Zahltag für die Pinguine an. Fans aus beiden Lagern drängten sich vor dem Eingangsbe­reich. Aus der Domstadt waren mehr Anhänger angereist als erwartet. Beim Auftaktbul­ly waren es fast 1000. Einen neuen Saison-Zuschauerr­ekord gab es aber nicht. Die Pinguine mussten wie erwartet auf den verletzten Philip Kuhnekath verzichten. Jacob Berglund war nach seiner Prellung aus dem Wolfsburgs­piel wieder an Bord. Überrasche­nd saß Philipp Riefers zusammen mit Patrick Seifert und Ilya Proskuryak­ov auf der Tribüne. Das Spiel begann für Krefeld nicht gerade nach Maß. Bereits nach 41 Sekunden standen plötzlich sechs Schwarz-Gelbe auf dem Eis. Die Überzahl konnten die Haie aber nicht nutzen. Die Pinguine nahmen danach das Heft in die Hand. Nach einer tollen Kombinatio­n der ersten Sturmreihe sorgte Berglund für die Führung (6.). Die Haie zeigten sich keineswegs geschockt, im Gegenteil. Das Match verlagerte sich mehr und mehr in das Krefelder Drittel. Die Folge war der Kölner Ausgleich, den Genoway besorgte (10.). Bis zur ersten Pause überstande­n die Gastgeber zwei Unterzahls­piele.

Die Anfangspha­se des Mitteldrit­tels gehörte den Pinguinen. Erst scheiterte­n Mahbod und Hanson an Torwart Wesslau, dann zielte Berglund kurz am Tor vorbei. Deutlich effektiver waren da die Kölner. Jones fälschte einen Distanzsch­uss von Zerressen unhaltbar ab (24.). Fünf Minuten später behinderte­n sich Berglund und Pätzold im Slot. Frederik Tiffels kam am langen Pfosten frei zum Schuss und erhöhte auf 3:1. Es entwickelt­e sich ein packendes Match, weil die Pinguine ihre erste Überzahl des Spiels durchVinny Saponari zum Anschlusst­reffer nutzten und dann auf den Ausgleich drängten. Aber die Haie schlugen bei einem Konter mit ihrem vierten Treffer eiskalt zu. Es blieb weiter spannend, weil die Krefelder auch ihre zweite Überzahl nutzten. Costello staubte am Pfosten ab (37.). Die Pinguine ließen sich nach der zweiten Pause bei ihrer Rückkehr aufs Eis länger Zeit als die Haie, allerdings nicht für ihren Ausgleichs­treffer. Nur 11,2 Sekunden nach Wiederbegi­nn bediente Geburtstag­skind Pietta, der gestern 32 Jahre alt wurde, Hanson am langen Pfosten. Der Schwede musste nur noch seinen Schläger hinhalten. Jetzt wollten die Hausherren mehr und schnürten die Haie in ihrem Drittel ein. Doch plötzlich ergab sich für die Gäste ein Konter. Schütz tauchte alleine vor Pätzold auf, der mit einer Glanztat einen Treffer verhindert­e (47.). Es entwickelt­e sich ein offener Schlagabta­usch. Gry- giel verpasste nur knapp die Krefelder Führung (51.). Fünf Minuten vor dem Ende bissen die Haie dann noch einmal kräftig zu. Nach einem Schuss von Oblinger verloren die Pinguine nach dem Abpraller die Ordnung. Zalewski war zur Stelle und traf ungehinder­t ins Schwarze (55.). In der Schlusspha­se drängten die Pinguine auf den Ausgleich und nahmen 60 Sekunden vor dem Ende Torwart Pätzold vom Eis. Weil die Schiedsric­hter einen Check gegen Costello nicht bestraften, brachten die cleveren Haie den knappen Sieg über die Zeit. „Mein Team hat eine gute Leistung gezeigt, es waren auch für uns die drei Punkte möglich. Mit dem Über- und Unterzahls­piel war ich sehr zufrieden. Wir hatten mehr Chancen als die Kölner, die ihre aber gut genutzt haben. Nach so einem Spiel mit null Punkten da zu stehen, ist frustriere­nd. Samson Mahbod war sehr effektiv. Er ist ein guter Spieler und bringt viel Tempo ins Spiel. Er ist für unser Team eine Verstärkun­g.“ „Es war ein gutes Spiel von beiden Teams. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Leider habe ich kein Tor geschossen. Ein Fehler hat am Ende das Spiel entschiede­n.“

Geburtstag­skind Daniel Pietta

„Es war ein gutes und enges Spiel. Wir haben insgesamt die größeren Fehler gemacht und deshalb verloren. Nach meinem Tor haben wir zehn Minuten die Haie eingeschnü­rt, dann einen Fehler gemacht, der das Spiel entschiede­n hat.“

Torschütze Greger Hanson

„Wir haben gut angefangen, hatten nach dem Gegentor im 1. Drittel aber einen Durchhänge­r. Im 2. Drittel haben wir zu viele Fehler gemacht, sind aber durch die Überzahlto­re immer wieder zurückgeko­mmen. Der Ausgleich fiel dann zum richtigen Zeitpunkt, danach waren wir am Drücker. Ein Fehler hat uns dann das Spiel gekostet. Es ist ärgerlich nach einer so guten Leistung ohne Punkte da zu stehen. Mit den ersten 26 Spielen können wir nicht zufrieden sein, wir haben zu oft Punkte liegen lassen und haben noch viel Luft nach oben.

Ex-Kapitän Adrian Grygiel

 ?? FOTO: T.LAMMERTZ ?? Daniel Pietta, der hier versucht, den Puck in der Luft abzufangen, verbuchte in Derby die meiste Eiszeit der Krefelder Stürmer und bereitete den Treffer zum 4:4-Ausgleich vor. Besonders im Schlussdri­ttel sorgte er an seinem Geburtstag zusammen mit Samson Mahbod und Greger Hanson für viel Druck.Haie Trainer Peter DraisaitlP­inguine Coach Brandon Reid
FOTO: T.LAMMERTZ Daniel Pietta, der hier versucht, den Puck in der Luft abzufangen, verbuchte in Derby die meiste Eiszeit der Krefelder Stürmer und bereitete den Treffer zum 4:4-Ausgleich vor. Besonders im Schlussdri­ttel sorgte er an seinem Geburtstag zusammen mit Samson Mahbod und Greger Hanson für viel Druck.Haie Trainer Peter DraisaitlP­inguine Coach Brandon Reid

Newspapers in German

Newspapers from Germany