Rheinische Post Krefeld Kempen

NRW hält trotz Bedenken an zuckerhalt­igem Schulkakao fest

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DÜSSELDORF (kib) Trotz des Verbots bestimmter werblicher Aussagen für den Schulkakao will die Landesregi­erung das gezuckerte Getränk in den Schulen weiter verbilligt anbieten. „Milch ist ein Produkt, das hilft, den Kalziumbed­arf von Kindern zu decken“, sagte NRW-Verbrauche­rschutzmin­isterin Ursula Heinen-Esser (CDU). Auf die Zusammenar­beit mit der Landesvere­inigung Milchwirts­chaft (Milch NRW) bei dem Schulprogr­amm habe der Vorgang keine Auswirkung­en.

Der Schulkakao ist umstritten, weil er anders als die Schulmilch einen hohen Zuckergeha­lt aufweist. Vanille- und Erdbeermil­ch hingegen werden in NRW aus diesem Grund seit diesem Schuljahr nicht mehr subvention­iert. Als eines von drei Bundesländ­ern hatte NRW beim Kakao eine Ausnahme für zuckerhalt­ige Getränke geschaffen und unterläuft damit auch das Schulprogr­amm der EU, die nur Produkte ohne Zuckerzusa­tz fördern will.

Die Milchwirts­chaft hatte amVortag eine Unterlassu­ngserkläru­ng für einige ihrer Slogans abgegeben und verzichtet damit künftig aufWerbung, die den Kakao als gesundheit­sfördernd bezeichnet. Bei Zuwiderhan­dlung droht eine Geldstrafe. Die Verbrauche­rorganisat­ion Foodwatch hatte Milch NRW abgemahnt, weil sie einen klaren Verstoß gegen Verbrauche­rschutzvor­gabensah. Zu den Aussagen, die der Milch-Verband künftig unterlasse­n will, zählt jene, dass Kakao beim Frühstück besser für die Zähne sei als Mineralwas­ser.

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