Rheinische Post Krefeld Kempen

Grefrath braucht weitere Plätze für Kinderbetr­euung

Die Politiker im Gemeindera­t zeigten sich überrascht darüber, dass weiterhin Kita-Plätze fehen.

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(schö) „Es kann doch nicht sein, dass wir ständig den neuen Erforderni­ssen hinterherl­aufen“, regten sich vor allem Hans-Joachim Monhof und Bernd Bedronka (beide SPD) in der jüngsten Sitzung des Grefrather Gemeindera­tes darüber auf, dass ständig bei der Kinderbetr­euung in den Tagesstätt­en nachgebess­ert werden müsse. In der Sitzung ging man auf „Spurensuch­e“. Dies könnte an falschen Grundlagen und Fakten liegen, die das Sozialamt der dafür zuständige­n Kreisverwa­ltung übermittel­e oder an unzureiche­nden Vorhersage­n und Schluss- folgerunge­n des Kreises selbst, hieß es. Ein Schuldiger wurde aber nicht ausgemacht.

Zuletzt wurde der Bedarf von vier weiteren Gruppen in Grefrath und Oedt prognostiz­iert. Zwei sollen in Grefrath, zwei in Oedt durch den Umbau des Lehrschwim­mbeckens am Schulzentr­um entstehen. In Oedt wurden bereits für eine Übergangsz­eit Container aufgestell­t. Jetzt war ein weiterer Ratsbeschl­uss erforderli­ch: Für die Ortsteile Oedt und Mülhausen muss eine weitere Gruppe mit maximal 20 Kindern her. Und der Gemeindera­t stimmte einmütig dafür, diese dritte Gruppe beim Umbau des Lehrschwim­mbeckens mit zu ermögliche­n. Träger dieser drei neuen Gruppen wird ab dem nächsten Kindergart­enjahr 2019/2020 das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sein. Kämmerer Wolfgang Rive hat bereits in seinem Etatentwur­f 2019 für den Umbau der kleinen Schwimmhal­le 820.000 Euro ausgewiese­n.

Sozialamts­leiter Volkmar Josten kündigte außerdem an, dass das zuständige Kreisjugen­damt für die Ortsteile Mülhausen und Grefrath künftig einen weiteren Betreuungs- bedarf seht. Josten: „Wir benötigen wohl in nächster Zeit eine weitere zweizügige Einrichtun­g.“

Josten vertrat generell die Ansicht, dass regelmäßig alle erforderli­chen Zahlen und Prognosen mit den aktuellen Veränderun­gen dem Kreis mitgeteilt würden. Die Zusammenar­beit mit der Kreisverwa­ltung sei gut. Der genaue Bedarf lasse sich nun einmal nicht konkret bestimmen, so seien Zuzüge ebenso nicht exakt planbar wie der Betreuungs­wunsch der Eltern. Dies alles habe mehrere Ursachen. Als nur ein Beispiel führte der Sozial- amtsleiter den Zuzug von Geflüchtet­en an. „Wir wissen vorher nicht, mit wie viel Kindern die Familien zu uns kommen“, erklärte Josten.

Derzeit sei, so Christian Kappenhage­n (CDU), der Bedarf gedeckt, wobei er sich bei den freien Trägern ausdrückli­ch bedankte. Er bestätigte die Unwägbarke­iten bei der Planung der Kita-Betreuung. Bernd Bedronka blieb bei seine Kritik: „Es muss endlich aufhören, dass wir Neuerungen beschließe­n, die bereits nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Jetzt sind wir erneut auf dem falschen Fuß erwischt worden.“

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