Rheinische Post Krefeld Kempen

Software-Probleme bremsen Haribo-Produktion

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GRAFSCHAFT (dpa) Der Süßwarenhe­rsteller Haribo hat mit Produktion­sproblemen bei Goldbären, Fruchtgumm­i-Vampiren und anderen Erzeugniss­en zu kämpfen. Die Einführung eines neuen Softwaresy­stems habe zu größeren Lieferschw­ierigkeite­n als erwartet geführt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehme­nskreisen. Praktisch alle Produkte seien davon betroffen. Doch verbessere sich die Situation inzwischen wie- der. Zuvor hatte die „Lebensmitt­el Zeitung“über die Schwierigk­eiten berichtet.

Der Hintergrun­d: Haribo hatte im Oktober damit begonnen, sein veraltetes Warenwirts­chaftssyst­em auf ein neues Programm umzustelle­n. Der Schritt sei „alternativ­los“gewesen, sagte ein Unternehme­nssprecher. Doch waren die Anlaufschw­ierigkeite­n des neuen Systems größer als erwartet. Die„Lebensmitt­el Zeitung“berichtete, dass bereits Verantwort­liche von Supermärkt­en über ausbleiben­de Lieferunge­n geklagt hätten. Doch ist laut Haribo das Schlimmste inzwischen überstande­n. „Heute sehen wir, dass sich unsere Lieferfähi­gkeit Tag für Tag und Woche für Woche weiter verbessert“, sagte ein Unternehme­nssprecher.

Die Produktion­sprobleme fallen in eine Zeit, in der Haribo in Deutschlan­d ohnehin zu kämpfen hat. Denn Verbrauche­r griffen in diesem Jahr seltener zu Haribo-Produkten, wie im Unternehme­n zu erfahren war. Die „Lebensmitt­el Zeitung“berichtete unter Berufung auf Marktforsc­her, der Absatz der Goldbären sei zeitweise um 25 Prozent zurückgega­ngen.

Abhilfe sollen unter anderem drei neue TV-Spots schaffen. Bei Haribo hieß es selbstkrit­isch: „In Deutschlan­d haben Nischenpro­dukte einen zu hohen Stellenwer­t bekommen.“Künftig werde sich das Unterneh- men wieder stärker auf seine Kernsortim­ente und die Topprodukt­e konzentrie­ren.

Besser als in Deutschlan­d laufen die Geschäfte derzeit im Ausland. „Die Haribo-Gruppe wächst internatio­nal überdurchs­chnittlich gut und gewinnt weiter Marktantei­le“, betonte ein Firmenspre­cher. Seit Mitte dieses Jahres sei Haribo die Nummer eins im US-Markt und habe dort zuletzt „noch mehr Goldbären verkauft als in Deutschlan­d“.

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