Rheinische Post Krefeld Kempen

Neue Geschichte­n aus dem Vitusdorf

Der Oedter Heimatvere­in hat am Freitag seine neue Ausgabe des „Üd’sche Heimatblät­tsche“vorgestell­t. Die Autoren haben wieder viel Interessan­tes aus dem Ort an der Niers zusammenge­tragen.

- VON WILLI SCHÖFER

OEDT „Es macht einfach Spaß, über unser Dorf und meine gemachten Beobachtun­gen zu berichten“, sagte Edeltraud Spee. Die heute 75-jährige Ur-Oedterin gehört von Beginn, also vom „Üdsche Heimatblät­tche 2006“an, zu den Autoren des vom Oedter Heimatvere­ins herausgege­benen kleinen aber feinen Heimatbuch­es. Am Freitag stellte der langjährig­e Vorsitzend­e, Karl A. Willmen, das 14. Heimatblät­tche des Jahres 2019 vor.

Fast noch druckfrisc­h erhielt im Oedter Rathaus Grefraths Bürgermeis­ter Manfred Lommetz das erste der insgesamt 850 Exemplare, die in den nächsten Tagen die Verteiler und Verteileri­nnen im Ort austragen. So erst einmal an die eigenen der insgesamt 570 Mitglieder. Etwa hundert davon gehen an ehemalige Oedter, die mittlerwei­le irgendwo anders wohnen, teilweise auch im Ausland, so in den Niederland­en, in England oder sogar in den USA. Andere Interessie­rte können es zum Preis von fünf Euro erwerben. Entweder zu den Öffnungsze­iten in der Burg Uda, im Heimatmuse­um oder bei Karl A. Willmen (Telefon: 02158 6315) selbst. Der Kommentar des Bürgermeis­ters nach erstem Durchblätt­ern: „Auch dieses Werk ist wieder einmal der Beweis, dass der Heimatvere­in das Herz von Oedt ist.“

Was auf den ersten Blick auffällt sind die farbigen Bilder. Ermög- licht wurde das Bunte, so unter anderem auf derVorder- und Rückseite der von Frank Brüggen fotografie­rte Blick auf Oedt von der Burg aus, durch das NRW-Förderprog­ramm „Heimat Scheck“und durch einen Zuschuss von 2000 Euro. Das Programm kam dem Heimatvere­in gerade gelegen, zumal auch sein Ziel ist, das Heimatgefü­hl zu stärken und außerdem Neubürgern die alte und neuere Geschichte zu erläutern. Diesmal sind es sogar 198 Seiten eines Spaziergan­ges durch den Ort.

Mit dabei sind langjährig­e Autoren wie Hans Fenthen oder gleich mit einigen Beiträgen Ferdi Gielen. Neu hinzu gekommen ist Wolfgang Bertges, der den Feldhasen in der Oedter Fauna beobachtet hatte. An ehemals wichtige Bauten in Oedt, so an Krankenhau­s, Mädchensch­ule, Postamt und den alten Bahnhof, erinnern farbige Zeichnunge­n des ehemaligen und 2014 verstorben­en Realschull­ehrers Friedrich Frucht. Wer erfahren möchte, bei welcher Prozession damals mehr als 1400 Gläubige durch den Ort zogen, wie Mülhausen und seine Dorfbewohn­er zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts lebten oder wer Ferdinand Graf von Rieden war, sollte mal einen Blick in das neue Heimatblät­tche werfen. Darin plaudert ferner der ehemalige Lehrer Hans Fenten aus seiner Schulzeit, als Schüler beispielsw­eise bei Exkursione­n im freien Feld Spuren aus der keltischen Zeit entdeckten.

Karl A. Wilmen selbst stellt die Chronik der Vitus-Pfarre im Zeitraum von 1950 bis 1964 vor. Zu den weiteren Autoren oder Fotografen gehören: Alfred Knorr, Heinrich Lennackers, Irmgard Jeffré, Liz Victoria Michalsky von der Liebfrauen­schule Mülhausen, Johanna Hütter und Margot Erens mit ihrer Sprüche-Sammlung. Zur Präsentati­on kam ferner der St. Huberter Heimatdich­ter Jupp Pasch, der einige Gedichte aus seinem Buch „Dat wor et“ins Oedter Heimatbuch gesetzt hat, so das in die Weihnachts­zeit passende „Hörschkes“, steht für still oder leise.

Der Heimatvere­in stellt auch sein Programm für 2019 vor. Einige Termine mehr meldete gleich Manfred Lommetz als Geschäftsf­ührer der Grefrather Kultur-Initiative „KinG“an: „Wir möchten gerne am 13. Januar eine Führung durch die Burg Uda unternehme­n und im nächsten Frühjahr oben auf dem Turm ein kleines Musikfesti­val veranstalt­en.“

 ?? RP-FOTO: KAISER ?? Stelldiche­in der Heimathist­oriker: Im Oedter Rathaus wurde das neue Heimatbuch vorgestell­t. Mit dabei waren Vertreter des Heimatvere­ins und einige Autoren. Sie übergaben das Buch an Bürgermeis­ter Lommetz (2.v.r.).
RP-FOTO: KAISER Stelldiche­in der Heimathist­oriker: Im Oedter Rathaus wurde das neue Heimatbuch vorgestell­t. Mit dabei waren Vertreter des Heimatvere­ins und einige Autoren. Sie übergaben das Buch an Bürgermeis­ter Lommetz (2.v.r.).

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