Rheinische Post Krefeld Kempen
Türchen 16: Jede Menge Scoville
(tre)
Chili ist ein spannendes Gewürz. Es kitzelt die Geschmacksnerven wach. Zudem sorgt es für eine gute Durchblutung und wärmt daher, sagt Ute Bornholdt von der Willicher Gewürzmanufaktur „Spirit of Spice“. Es gibt fruchtige Sorten, aber auch rauchige Chilis mit leicht süßem Aroma. Sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: Die Schärfe. Die Chilischärfe wird in Scoville gemessen. Die nach Wilbur Scoville benannte Einteilung bewertet eine normale Gemüsepaprika mit einer Null, wohingegen ein Jalapeño-Chili einen Wert von bis zu 8000 erreicht. Für die Schärfe sorgt das Capsaicin, daher auch der lateinische Name Capsicum annum. Das Capsaicin ist nur fettlöslich. Weder Hitze noch Kälte zerstören es. Die eigentliche Schärfe findet sich in den Samen und weißen Wänden wieder. Wenn zu scharf gegessen wurde, findet man Abhilfe, indem ein Glas Milch getrunken, Naturjoghurt oder ein Stückchen Käse gegessen werden. Reines Capsaicin liegt bei einem Wert von 16 Millionen Scoville. Egal, ob es sich um frische Chilischoten, getrocknete Chiliflocken oder gemahlenes Chilipulver handelt – das Capsaicin ist überall vorhanden. Der Kontakt mit Augen und Schleimhäuten sollten beim Umgang mit Chili vermieden werden. Aufgrund der Schärfe kann es zu Reizungen führen. Der bekannteste Einsatz von Chili ist das Chili Con Carne. Das Gewürz harmoniert aber auch mit Schokoladendesserts hervorragend.