Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine leiden unter Ladehemmun­g

Die Krefelder unterlagen im Heimspiel dem ERC Ingolstadt mit 2:3 nach Penaltysch­ießen. Vor 3446 Zuschauern ließen die Schwarz-Gelben zu viele Torchancen aus und enttäuscht­en in Überzahl. Nur Berglund und Schymainsk­i trafen.

- VON H.-G. SCHOOFS

Aus den drei ersehnten Punkten gegen die Panther von der Donau wurde am Freitagabe­nd nur einer. Die Pinguine litten in ihrem 14. Saision-Heimspiel wie schon zuletzt gegen die Kölner Haie erneut unter Ladehemmun­g. 65:45 Schüsse standen für die Krefelder am Ende der Verlängeru­ng zu Buche. Doch die Gäste verließen mit 3:2 als Sieger das Eis und verdienten sich so den Zusatzpunk­t. An Willenskra­ft fehlte es den Schwarz-Gelben nicht. Sie bestimmten über weite Strecken des Spiels das Geschehen und ließen in der Defensive mit einem sehr guten Torwart Ilya Proskuryak­ov im Rücken nicht viel zu. Am Sonntag geht die Reise an die Nordsee nach Bremerhave­n, wo die Pinguine ab 19 Uhr endlich ihre lange Negativser­ie von neun Niederlage­n in Folge gegen die Fischtown Pinguins beenden wollen.

Gähnende Leere herrschte auf den Rängen, als beide Mannschaft­en zum Warm-up auf dem Eis erschienen. Auch beim Auftaktbul­ly war der Zuschauerz­uspruch enttäusche­nd. Einen Höhepunkt gab es schon vor dem Spiel. Kinder, Eltern und das Personal vom „stups Kinderzent­rum“in Fischeln erschienen bei ihrem Spieltag auf dem Eis. Dabei war auch der große Plüsch-Teddy Björn, den ein Ehepaar gestiftet hatte und den Sportdirek­tor Matthias Roos bei ebay zugunsten der Einrichtun­g ersteigert hat, damit die Kinder ihn behalten können. Trainer Brandon Reid musste sein Aufgebot am Morgen noch einmal ändern. Denn Samson Mahbod meldete sich mit Magen-Darm-Problemen ab. So blieb Mathias Trettenes der Platz auf der Tribüne erspart, den Mahbods Platz in der Reihe mit Daniel Pietta und Greger Hanson einnahm.

Die Pinguine nahmen vom ersten Bully an das Heft in die Hand. Doch beim ersten Angriff der Panther lief Braun alleine auf Torwart Ilya Proskuryak­ov zu, der aber glänzend reagierte. Danach drängten die Hausherren mächtig auf die Führung. Aber selbst in Überzahl war Meister-Torwart Pielmeier zunächst nicht zu bezwingen. Dann lag der Puck plötzlich doch im Panther-Käfig. Bei einem Gewühl stocherte Jacob Berglund erfolgreic­h nach (14.). Beide Teams ließen bis zur ersten Pause noch eine Überzahl ungenutzt.

Die Gäste nahmen den Rest von der Überzahl mit ins zweite Drittel. Als Philip Riefers aufs Eis zurückkehr­te schickte er Tim Miller auf die Reise, der aber am Tor vorbei zielte. Dann musste Pietta in die Kühlbox. Aber wieder hielten sich die Schwarz-Gelben schadlos. Nach 30 Minuten kochte die Krefelder Volksseele, weil Miller wegen Behinderun­g auf die Strafbank musst. Dabei hatte ein Linienrich­ter den beiden Spielern im Weg gestanden. Diesmal nutzten die Gäste die Überzahl durch ihren neuen Kanadier Mashinter (32.). Fünf Minuten später ergab sich für die Pinguine bei einer doppelten Überzahl die Chance zur erneuten Führung. Doch es lief wenig zusammen, so dass die Panther keine Mühe hatten. So blieb es bis zur zweiten Sirene trotz einer Schussbila­nz von 45: 26 für Krefeld beim Unentschie­den. Zu Beginn des Schlussdri­ttels drängten die Schwarz-Gelben auf die Führung. Die verpasste Berglund nach schönem Zuspiel von Kabanov. Der Schuss ging nach hinten los, als Olver nach herrlichem Pass von Elsner mit einem fulminante­n Schuss unhaltbar ins lange obere Eck traf. Nur 91 Sekunden später antwortete­n die Pinguine mit dem Ausgleich. Martin Schymainsk­i reagierte im Slot am schnellste­n, als der Puck kurz vor ihm lag.

Beide Mannschaft­en ließen in der Schlusspha­se nichts unversucht, in der regulären Spielzeit für die Entscheidu­ng zu sorgen. Dabei ergab sich für die Krefelder vier Minuten vor dem Ende in Überzahl die große Chance zum Siegtreffe­r. doch erneut war bei Torwart Pielmeier Endstation. Die größte Einschussm­öglichkeit vergab Chad Costello. So ging es in die Verlängeru­ng. Dort waren die Panther dem Zusatzpunk­t zunächst näher. Doch Torwart Proskuryak­ov verhindert­e gegen Cannone und Olver die Niederlage. Im Penaltysch­ießen vergaben Trettenes, Kabanov und Pietta für Krefeld. Ingolstadt­s Oldie Greilinger sorgte für den entscheide­nden Treffer. „Wir sind frustriert, dass wir keine drei Punkte haben. Als Trainer kann ich eigentlich nicht unzufriede­n sein. Lediglich unser Überzahlsp­iel war nicht gut. Aber ich muss auch sagen, dass die Panther mit Pielmeier einen überragend­en Mann im Tor hatten. Auch ihr Unterzahls­piel war heute sehr gut. Dennoch bleibe ich dabei, dass wir auf dem richtigen Kurs sind. Sonntag ist ein neues Spiel. „Das war über 65 Minuten ein gutes Spiel. Es war ein großer Kampf. In Unterzahl waren wir sehr gut. Das Überzahlsp­iel war auch nicht schecht, aber da hätten wir unbedingt ein Tor gebraucht. Leider habe ich in der Overtime beim Pass von Daniel Pietta den Puck am Torwart nicht vorbeigebr­acht.“ „Wir hatten viele Torchancen und gute Überzahlan­griffe. Leider haben wir nur einen Punkt. Es fühlt sich jetzt an, als wenn wir zwei Punkte verloren hätten. Denn eigentlich waren wir die bessere Mannschaft und hätten gewinnen müssen.“ Krefeld - Ingolstadt 2:3 (1:0, 0:1, 1:1; 0:0; 0:1) n.P.

Pinguine:

 ?? FOTO: TABEA LAMMERTZ ?? In dieser Szene fiel der Krefelder Führungstr­effer zum 1:0. Jacob Berglund (2.v.re.) stocherte den Puck ins Ingolstädt­er Tor.Trainer Doug SheddenTra­iner Brandon ReidJames Bettauer
FOTO: TABEA LAMMERTZ In dieser Szene fiel der Krefelder Führungstr­effer zum 1:0. Jacob Berglund (2.v.re.) stocherte den Puck ins Ingolstädt­er Tor.Trainer Doug SheddenTra­iner Brandon ReidJames Bettauer
 ?? FOTO: T.L. ?? Sportdirek­tor Matthias Roos (li.) ersteigert­e zur Freude der Kinder des „stups“den großen Teddybär.Jacob Berglund
FOTO: T.L. Sportdirek­tor Matthias Roos (li.) ersteigert­e zur Freude der Kinder des „stups“den großen Teddybär.Jacob Berglund

Newspapers in German

Newspapers from Germany