Rheinische Post Krefeld Kempen
Geschlossenes Badezentrum bereitet der SVK’72 arge Probleme
Zur Adventszeit sollte es eigentlich besinnlich und ruhig zu gehen. Bei der SV Krefeld 72, immerhin mit 5000 Mitgliedern einer der größten Sportvereine in der Seidenstadt, ist dem in diesem Jahr aber nicht so. Grund ist die abermalige Schließung des Bockumer Badezentrum, wo zu hohe Legionellen-Werte festgestellt wurden. ImVerein, der immerhin eine Wasserball-Mannschaft in der ersten und zweiten Bundesliga hat, ist die Lage entsprechend angespannt. „Wir haben viele Mitglieder, die im Badezentrum schwimmen gehen. Hinzu kommt, dass unsere Wasserballmannschaften nicht wie gewohnt trainieren können, sondern darauf hoffen müssen, dass wir bei Nachbarvereinen eventuell Badezeiten bekommen“, sagt SVK-Geschäftsführerin Julia Vogel und weist darauf hin, dass es schon ein Schock für den Verein war.
Schon Ende August war das Badezentrum bis zum Ende der Herbstferien geschlossen gewesen und hatte die SVK vor großen Problemen gestellt. Allerdings half zu diesem Zeitpunkt das gute Wetter, dass das vereinseigene Freibad an der Palmstraße noch genutzt wurden konn- te. Die Wasserballer bekamen problemlos bei Nachbarvereinen in Düsseldorf und Duisburg Trainingszeiten, da die Saison noch nicht gestartet und Testspiele untereinander immer gerne gesehen waren. Nach derWiedereröffnung im Herbst wurde dennoch aufgeatmet, wohlwissend um den maroden Zustand des 50 Jahre alten Gebäudes.„Das Badezentrum ist eineWundertüte. Es gab in den vergangenen Jahren immer diverse Probleme, denn die Technik ist in die Jahre gekommen und total veraltert“, weiß Vogel zu berichten. Das Freibad fällt um diese Jahreszeit als Ausweichstätte weg und auch die Nachbarvereine benötigen ihre Trainingszeiten, da sie mitten in der Saison sind. Dies hat zur Folge, dass bei der SVK die U16 und U18 keine Trainingsmöglichkeiten im Wasser haben. Die Taucher vom DUC Krefeld, die mit ihrer Unterwasserrugbymannschaft zu den besten Teams in Deutschland gehören, müssen sogar bis nach Mönchenglabdach ausweichen, um in einem geeigneten Becken zu trainieren. Zwar soll laut einem Schreiben das Badezentrum ab dem 17. Dezember wieder aufmachen, die Sorgen bleiben dennoch bestehen.
„Das Badezentrum ist in keinem verlässlichen Zustand, man kann nicht einschätzen was als nächstes passiert“, sagt Vogel weiter. Sie hält einen Neubau für einen Idealfall auch mit Blick für die Zukunft in ihrem Verein. Schon eine weitere Schließung könnte den Fortbestand der SVK-Wasserballer gefährden. Die Verantwortlichen der Stadt wissen zwar, welche Bedürfnisse die Vereine haben, aber der Faktor Zeit drängt sich unwiderruflich auf. „Das ist Übel, dass sich da nichts tut“, richtet Vogel ihren Appell klar und deutlich in Richtung Stadt, mit der die SVK gerne eine Lösung des Problems finden würde.