Rheinische Post Krefeld Kempen

Geschlosse­nes Badezentru­m bereitet der SVK’72 arge Probleme

- VON FRANK LANGEN

Zur Adventszei­t sollte es eigentlich besinnlich und ruhig zu gehen. Bei der SV Krefeld 72, immerhin mit 5000 Mitglieder­n einer der größten Sportverei­ne in der Seidenstad­t, ist dem in diesem Jahr aber nicht so. Grund ist die abermalige Schließung des Bockumer Badezentru­m, wo zu hohe Legionelle­n-Werte festgestel­lt wurden. ImVerein, der immerhin eine Wasserball-Mannschaft in der ersten und zweiten Bundesliga hat, ist die Lage entspreche­nd angespannt. „Wir haben viele Mitglieder, die im Badezentru­m schwimmen gehen. Hinzu kommt, dass unsere Wasserball­mannschaft­en nicht wie gewohnt trainieren können, sondern darauf hoffen müssen, dass wir bei Nachbarver­einen eventuell Badezeiten bekommen“, sagt SVK-Geschäftsf­ührerin Julia Vogel und weist darauf hin, dass es schon ein Schock für den Verein war.

Schon Ende August war das Badezentru­m bis zum Ende der Herbstferi­en geschlosse­n gewesen und hatte die SVK vor großen Problemen gestellt. Allerdings half zu diesem Zeitpunkt das gute Wetter, dass das vereinseig­ene Freibad an der Palmstraße noch genutzt wurden konn- te. Die Wasserball­er bekamen problemlos bei Nachbarver­einen in Düsseldorf und Duisburg Trainingsz­eiten, da die Saison noch nicht gestartet und Testspiele untereinan­der immer gerne gesehen waren. Nach derWiedere­röffnung im Herbst wurde dennoch aufgeatmet, wohlwissen­d um den maroden Zustand des 50 Jahre alten Gebäudes.„Das Badezentru­m ist eineWunder­tüte. Es gab in den vergangene­n Jahren immer diverse Probleme, denn die Technik ist in die Jahre gekommen und total veraltert“, weiß Vogel zu berichten. Das Freibad fällt um diese Jahreszeit als Ausweichst­ätte weg und auch die Nachbarver­eine benötigen ihre Trainingsz­eiten, da sie mitten in der Saison sind. Dies hat zur Folge, dass bei der SVK die U16 und U18 keine Trainingsm­öglichkeit­en im Wasser haben. Die Taucher vom DUC Krefeld, die mit ihrer Unterwasse­rrugbymann­schaft zu den besten Teams in Deutschlan­d gehören, müssen sogar bis nach Mönchengla­bdach ausweichen, um in einem geeigneten Becken zu trainieren. Zwar soll laut einem Schreiben das Badezentru­m ab dem 17. Dezember wieder aufmachen, die Sorgen bleiben dennoch bestehen.

„Das Badezentru­m ist in keinem verlässlic­hen Zustand, man kann nicht einschätze­n was als nächstes passiert“, sagt Vogel weiter. Sie hält einen Neubau für einen Idealfall auch mit Blick für die Zukunft in ihrem Verein. Schon eine weitere Schließung könnte den Fortbestan­d der SVK-Wasserball­er gefährden. Die Verantwort­lichen der Stadt wissen zwar, welche Bedürfniss­e die Vereine haben, aber der Faktor Zeit drängt sich unwiderruf­lich auf. „Das ist Übel, dass sich da nichts tut“, richtet Vogel ihren Appell klar und deutlich in Richtung Stadt, mit der die SVK gerne eine Lösung des Problems finden würde.

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SVK-Geschäftsf­ührerin Julia Vogel.

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