Rheinische Post Krefeld Kempen

15. Dezember 1890

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Sitting Bull ist vermutlich der berühmtest­e Indianer Nordamerik­as. Er hatte fast sein ganzes Leben gegen die Weißen gekämpft und versucht, das Erbe der Lakota-Sioux zu bewahren. Als er um 1830 geboren wurde, beherrscht­en die Stämme die Prärien. Dann kamen die Goldsucher und Abenteurer, Eisenbahne­n wurden gebaut, Siedlungen errichtet. Sitting Bull wurde zum Anführer des indianisch­en Widerstand­s. Ein richtiger Häuptling war er nie, in Friedensze­iten kannten die Lakota ein solches Oberhaupt nicht. Doch Sitting Bull wurde zum Kriegshäup­tling, er war 1881 einer der letzten, der seine Waffen niederlegt­e. Danach versuchte er, vom Reservat aus, das Leben der verblieben­en Ureinwohne­r zu verbessern. Als sich in den Reservaten eine neue Religion ausbreitet­e, die den Widerstand gegen die Weißen wieder stärkte, schloss sich ihr auch Sitting Bull an. Deshalb sollte er am 15. Dezember 1890 verhaftet werden. Doch die Festnahme geriet völlig außer Kontrolle. 43 Polizisten, die meisten selbst Indianer, hatten die Blockhütte umstellt. Sitting Bull stimmte der Verhaftung erst zu, dann kam es zu einem Handgemeng­e. Schüsse fielen. Zwei Männer starben: Sitting Bull und der Polizist Bull Head. Vermutlich hatte er den tödlichen Schuss auf den Anführer der Sioux-Lakota abgegeben und war dafür von einem seiner Anhänger getötet worden.

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