Rheinische Post Krefeld Kempen
Wie sich Urlauber die Steuer zurückholen
Steuerfrei einkaufen ist in vielen Ländern außerhalb der EU möglich. Doch Urlauber müssen einiges beachten. einem Nicht-EU-Land einkaufrei eingekauft werden kann. fen, zahlen sie zunächst einDamit der Schnäppchenkauf mal den normalen Kaufpreis nicht zur Milchmädchenrecheinschließlich Mehrwertsteunung wird, müssen Touriser. Der Händler ist nicht dazu ten die Einfuhr- und Zollbeverpflichtet, ein Formular zur stimmungen in Deutschland Rückerstattung auszustellen beachten. Die zu zahlenden – also nachfragen. Falls vorSteuern und Zölle variieren handen, das Dokument vom je nach Warenwert und ProVerkäufer stempeln lassen. duktart, erklärt die GeneralManchmal erstattet das Gezolldirektion in Bonn. Frei sind schäft die Steuer direkt. Im Einkäufe bis zu einem WarenNormalfall bekommt der Reiwert von insgesamt 300 Euro, sende das Geld aber erst am bei Flug- oder Seereisen sind es Flughafen oder an der Greninsgesamt maximal 430 Euro. ze zurück. Einen Überblick gibt die kos
Die Mitbringsel dürfen Urtenlose App „Zoll und Reise“lauber nicht sofort auspacken. des Bundesministeriums für Mit originalverpackter Ware, Finanzen. Der FreimengenRückerstattungsformular und rechner zeigt für das jeweilige Reisepass muss der Käufer am Urlaubsland an, was abgabenFlughafen vortreten. Oft stemfrei nach Deutschland mitgepelt der Zoll das Formular ab bracht werden darf. und erteilt die AusfuhrbestätiDer Zoll weist darauf hin, gung für dieWare. Diese Bestädass es zum Beispiel für Protigung muss nun, je nach Art dukte aus tierischen oder auch des Formulars, direkt am entpflanzlichen Materialien sowie sprechenden Serviceschalter Arznei- und Betäubungsmittel am Flughafen vorlegt werden. Beschränkungen und Einfuhr
In einigen Ländern haben verbote gibt. Mitbringsel müsdie Zollbehörden aber nichts sen für den persönlichen Gemit der Mehrwertsteuererstatbrauch, für Angehörige des tung zu tun und können die Haushalts oder als Geschenk Formulare nicht abstempeln. gedacht sein. Die Waren dürSo ist es etwa in Norwegen. fen laut Zoll nicht zu gewerbDort läuft das gesamte Proze- lichen Zwecken bestimmt sein. Günstig im Urlaub einkaufen und auch noch Geld zurückbekommen: Das ist für Deutsche in vielen Ländern außerhalb der EU möglich. Touristen bekommen einen Teil des Kaufpreises zurück, wenn sie die Mehrwertsteuer zurückfordern.
Das Sparpotenzial hängt vom Mehrwertsteuersatz des Reiselandes ab, erklärt die schwedische Gesellschaft Global Blue, die gegen eine prozentuale Pauschale bei der Rückerstattung hilft. In Norwegen zum Beispiel liegt der Satz bei 25 Prozent. In den meisten Ländern ist für die Rückerstattung ein bestimmter Mindestumsatz nötig.
In Regionen mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur werben viele Geschäfte mit „tax free“(steuerfrei) in den Schaufenstern. Falls nicht von außen ersichtlich, können Urlauber im Laden fragen, ob steuerfreies Einkaufen möglich ist.
Konkret läuft der Einkauf laut Global Blue dann folgendermaßen ab: Wenn Reisende aus einem EU-Land in dere über Tax-Refund-Schalter. Im Shopping-Land USA wird es etwas komplizierter. „Anders als in Europa gibt es in den USA keine einheitliche Mehrwertsteuer des Bundes, sondern die Höhe der sogenannten Sales Tax wird von den einzelnen Bundesstaaten selbst festgelegt und kann sogar von Stadt zu Stadt variieren“, erklärt Sven Oehme, Berater der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland.
Die Steuersätze schwankten je nach Staat zwischen 0 und ungefähr zwölf Prozent. Gar keine Sales Tax gibt es in Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon, was diese Staaten zu besonders beliebten Shopping-Zielen für Reisende macht. New Jersey, Minnesota und Pennsylvania berechnen keine Steuer auf Bekleidung. In anderen Bundesstaaten gilt die Steuerbefreiung auf Kleidung nur bis zu einer bestimmten Preisgrenze, Accessoires und Sportartikel oft ausgeschlossen. In einigen Bundesstaaten wie Alabama, Florida und Texas gibt es zudem Aktionswochenenden, an denen steuer-