Rheinische Post Krefeld Kempen

Altes Haus mit jungem Leben füllen

Gestern hat die GWG das Bauprojekt an der Leipziger Straße 70 in St. Tönis offiziell vorgestell­t. Im März sollen die 14 kernsanier­ten Wohnungen bezugsfert­ig sein. Die Stadt hat das Haus für die Dauer von zehn Jahren gemietet.

- VON STEPHANIE WICKERATH

Rund 20 Jahre stand es leer, das Mehrfamili­enhaus an der Leipziger Straße 70. Jetzt soll es mit ganz viel Leben gefüllt werden. Sechs Wohnungen zwischen 97 und 110 Quadratmet­ern für Familien und sechs weitere Wohnungen für Paare und Alleinsteh­ende sind nach der Kernsanier­ung des 40 Jahre alten Hauses durch die Gemeinnütz­ige Wohnungsge­sellschaft für den Kreis Viersen, kurz GWG, entstanden. Im März sollen die ersten Bewohner einziehen.

„Wir rechnen mit 30 bis 35 Kindern im Haus“, sagt Bürgermeis-

„Wir rechnen mit 30 bis 35 Kindern

im Haus“Bürgermeis­ter Thomas Goßen

ter Thomas Goßen gestern bei der offizielle­n Vorstellun­g des Bauprojekt­s. Die Stadt Tönisvorst hat das Haus auf die Dauer von zehn Jahren gemietet und will dort kinderreic­he Familien und Menschen mit Migrations­hintergrun­d unterbring­en.

Ein Jahr lang hat die GWG an dem Haus gearbeitet. Beim Rundgang zeigte sich, dass sich die Mühe der Kernsanier­ung gelohnt hat. Rund 1000 Quadratmet­er barrierefr­eie Wohnfläche stehen jetzt zur Verfügung. Es gibt einen Fahrstuhl in alle Etagen und Balkone. Energietec­hnisch ist das Haus auf dem neuesten Stand. „Bis auf die Außenwände ist nicht viel stehen geblieben“, sagt GWG-Vorstand Michael Aach. 1,7 Millionen Euro hat die Gesellscha­ft investiert, um aus dem leerstehen­den Haus wieder ein „gutes Wohnquarti­er“zu machen, wie Aach es formuliert.

Bürgermeis­ter Goßen bedankt sich für die gute Zusammenar­beit zwischen GWG und Stadtverwa­ltung und betont, dass die Tönisvorst­er Steuerzahl­er durch das Projekt nicht zusätzlich belastet werden. „Andere Wohnungen werden dafür frei“, sagt Goßen und führt aus, dass die Stadt für die Nachbarn immer als Ansprechpa­rtner zu Verfügung stünde. Auch im Haus selber soll es einen Ansprechpa­rtner geben.

Zu dem Immobilien­erbe, das eine Gelderner Landwirtin in St. Tönis hinterlass­en hat, und das die GWG 2016 gekauft hat, gehören noch drei weitere Häuser an der Rue de Sées 13 und 17 und an der Ludwig-Jahn-Straße 6. Auch sie standen rund 20 Jahre lang leer. Während die GWG das Haus an der Ludwig-Jahn-Straße mit vier Wohnungen vermutlich weiterverk­aufen wird, sollen die Häuser an der Rue de Sées ebenfalls komplett saniert und auf den neuesten Standard gebracht werden. „Im Frühjahr 2019 wollen wir damit beginnen“, sagt Michael Aach.

Zwölf Mietwohnun­gen sollen dort entstehen und auf dem freien Markt angeboten werden. „Das Projekt ist frei finanziert und wird von uns vermietet“, sagt Aach. Es entstün- den keine Sozialwohn­ungen, aber Wohnungen im niedrigen Preissegme­nt. Im Haus Nummer 13 sollen siebenWohn­ungen zwischen 46 Quadratmet­ern und 68 Quadratmet­ern entstehen. Dort soll es auch einen Aufzug geben. Im Haus Nummer 17 werden es vermutlich fünf Wohnungen zwischen 49 und 102 Quadratmet­ern werden. Eine Aufzugsanl­age sei dort allerdings nicht möglich.

Ursprüngli­ch hatte die Stadt Tönisvorst geplant, alle Häuser als Flüchtling­sunterkünf­te zu mieten. Weil der prognostiz­ierte Bedarf an Flüchtling­sunterkünf­ten aber nicht eingetrete­n ist, weil inzwischen viel weniger Flüchtling­e kommen, hat die Stadt von dem Vorhaben wieder Abstand genommen, so dass die günstigenW­ohnungen jetzt von der GWG auf dem freien Markt vermietet werden können.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN G stellte gestern ihr Bauvorgabe­n vor (v.l.): Michael Aach, Falk Figgemeier, Bürgermeis­ter Thomas Goßen, Landrat Andreas Coenen, stellvertr­etende Landrätin Luise Fruhen und Günter Werner.

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