Rheinische Post Krefeld Kempen
Türchen 18: Baumrinde mit viel Geschmack
(tre) Beim Zimt sorgen Stange und Blüte für das zarte Aroma. Wobei zwei Arten im Handel sind. Es handelt sich um den Ceylon-Zimt und den chinesischen Zimt. Der Erstere kommt wie eine Zigarre daher. Die chinesische Variante ist indes dicker und bruchstabiler, sagt Ute Bornholdt von der Willicher Gewürzmanufaktur „Spirit of Spice“. Der Hauptunterschied ist der Cumaringehalt. Dieser ist in chinesischem Zimt höher. Er hat zudem im Gegensatz zu der duftigen und süßeren Ceylon-Variante den kräftigeren, schärferen Geschmack. Zimt an sich ist dabei nichts anderes als Baumrinde, die auf besondere Art und Weise gewonnen wird. Die Gewinnung von Ceylon-Zimt ist aufwendiger. Da die Rinde nur von den zarten Wurzelschösslingen abgeschält wird, werden die Bäume durch ständiges Abschlagen kurz gehalten und die Wurzelstöcke somit angeregt, immer neue Ableger zu treiben. Der andere Zimtbaum darf dagegen auswachsen. Nach vier Jahren erfolgt die erste Ernte. Borke und Mittelrinde werden entfernt, um an die millimeterdicke innere Rinde zu gelangen. Sie wird abgeschält, wobei sie sich dabei von selbst aufrollt. Es folgt die Trocknung. Cinnamomum verum hat die Eigenschaft, regulierend auf den Blutzuckerspiegel zu wirken. Neben den bekannten Zimtsternen kann mit Zimt ein sehr leckeres Getränk zubereitet werden. Dazu werden Schwarzer Tee und Apfelsaft eins zu eins erwärmt und mit zwei Zimtstangen versehen. Das ganze zehn Minuten ziehen lassen und danach die Zimtstangen entfernen.