Rheinische Post Krefeld Kempen

Frauen bereiten Weltgebets­tag vor

Der erste Freitag im März ist Weltgebets­tag der Frauen. Diesmal geht es um Slowenien. Auch in Schief bahn und Willich planen Frauen verschiede­ner Konfession­en den Tag, zu dem trotz des Namens auch Männer eingeladen sind.

- VON BIANCA TREFFER

SCHIEFBAHN/WILLICH Gulasch, Polenta, Sauerkraut, ein gefülltes Hefegebäck – im kleinen Gruppenrau­m von Pfarrer Joachim Schuler von der Evangelisc­hen Emmaus-Gemeinde in Schiefbahn sind zehn Frauen mit der Diskussion rund um ein Essen für den Weltgebets­tag beschäftig­t.Vorschläge werden eingebrach­t, verworfen oder finden Zustimmung. „Die typische slowenisch­e Küche an sich gibt es eigentlich nicht. Je nachdem, welche Region es ist, variiert die Küche. Das war schon immer so. An der Grenze zu Österreich ist der Einfluss dieser Küche zu spüren, an der Grenze zu Italien ist es dieses Land. Das gilt für Ungarn und Kroatien ebenso“, sagt Rozina Lovrencic. Sie muss es wissen, stammt die Schiefbahn­erin doch gebürtig aus Slowenien. Und Slowenien ist das Land, das beim diesjährig­enWeltgebe­tstag der Frauen im Mittelpunk­t steht.

„Daher sind wir auch sehr froh, dass uns Rozina unterstütz­t und uns Tipps geben kann“, sagt Martina Schuler. Die Frau des evangelisc­hen Pfarrers gehört zu der zehnköpfig­en Frauengrup­pe, die den Weltgebets­tag in Schiefbahn vorbereite­t. Seit 1978 wird dieser Gebetstag der Frauen in Schiefbahn ökumenisch gefeiert. Jahr für Jahr kommt ein Frauenkrei­s aus Schiefbahn­erinnen der evangelisc­hen und katholisch­en Gemeinde zusammen und lädt zum Weltgebets­tag ein. Er wird zwar ausschließ­lich von Frauen organisier­t und heißt auchWeltge­betstag der Frauen, spricht aber Männer mit der Einladung genauso an. „Alle sind eingeladen mitzufeier­n“, betont Maria Fehl. DerTermin ist immer der gleiche. Es handelt sich um den ersten Freitag im März, und daran wird auch nicht gerüttelt, wenn es, wie in diesem Jahr, der Freitag vor dem närrischen Wochenende ist.

Schon im November kamen die zehn Frauen das erste Mal zusammen, um die Planung anzugehen. „Wir erhalten vorab Informatio­nsmaterial über das Land und natür- lich die Losung“, informiert Helga zum Bruch. Die lautet in diesem Jahr „Kommt, alles ist bereit!“. Beim ersten Treffen fiel auch die Entscheidu­ng, wer in diesem Jahr zum überregion­alen Treffen des Kirchenkre­ises Krefeld-Viersen und des Bistums Aachen fuhr. Im Januar stand nämlich in der Krefelder Friedenski­rche ein Workshop an. Dort gab es weitere Informatio­nen über Slowenien, und „wir hatten dort das Glück, Rozina kennenzule­rnen, die die Vorsitzend­e des Slowenisch­en Kulturvere­ins Krefeld ist und vor Ort war“, erzählt Kristin Schiffer. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Rozina Lovren i aus Schiefbahn kommt und gerne bereit war, demVorbere­itungsteam zur Seite zu stehen.

Diese Hilfe geht über das landestypi­sche Essen hinaus. Die ge- bürtige Slowenin hat nämlich die Kontakte zwischen Willich und Slowenien, die es in all den Jahren be- reits gab, festgehalt­en und kann von in Willich organisier­ten Hilfsaktio­nen für ihre frühere Heimat berichten. „Ein Punkt, den wir beim Weltgebets­abend ebenfalls vorstellen werden“, sagt Karin Weege. Am 1. März rückt ab 19 Uhr die Schiefbahn­er Hoffnungsk­irche in den Mittelpunk­t (Eingang über denWallgra­ben 29). Das Frauenteam bereitet in der Kirche und dem unmittelba­r angrenzend­en Gemeindeze­ntrum einen Infoteil vor, in dem Slowenien vorgestell­t wird. „Wir haben unter anderem so viele wunderschö­ne Bilder vom Land, dass so manch einer sicher Lust bekommen wird, dort einmal hinzureise­n“, bemerkt Martina Schuler. Danach laden die Frauen zu einem gemeinsame­n Essen mit landestypi­schen Speisen ein. Dem schließt sich ein Gottes- dienst mit einer Kollekte für verschiede­ne Frauenproj­ekte an. „Es ist immer ein Abend, der von Fröhlichke­it undVerbund­enheit geprägt ist“, sagt Christa Röhrscheid, die seit 19 Jahren zum Team gehört.

Aber nicht nur in Schiefbahn wird der Weltgebets­tag gefeiert. In Willich laufen dieVorbere­itungen ebenso. Dort ist eine 16-köpfige Frauengrup­pe im Einsatz, die am 1. März um 15 Uhr zu einem Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Katharina einlädt. Dem schließt sich ein Nachmittag bei Kaffee und Kuchen im neu gestaltete­n Pfarrheim an. Aufgrund der zeitverset­zen Angebote ist es möglich, beide Veranstalt­ungen zu besuchen. Gemeinsam beten die Teilnehmer, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigk­eit undWürde leben können.

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FOTO: KAISER Im Gruppenrau­m des Gemeindeha­uses bereiten die Frauen den Weltgebets­tag vor.

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