Rheinische Post Krefeld Kempen

Christian Ehrhoff wird Fernsehhel­d

Der in Krefeld lebende ehemalige Weltklasse-Eishockeys­pieler Christian Ehrhoff ist einer der Kandidaten, die ab der kommenden Woche in der Fernsehser­ie „Ewige Helden“, die der Sender Vox ausstrahlt, ihren vielseitig­sten Sportler suchen.

- VON OLIVER SCHAULANDT

Es ist ein gutes Jahr her, da erfuhr Christian Ehrhoff eine der größten Ehren, die es im deutschen Sport zu vergeben gibt: Bei der Schlussfei­er der Olympische­n Spiele durfte der Krefelder die deutsche Fahne tragen. Als Mitglied der deutschen Eishockeyn­ationalman­nschaft hatte Ehrhoff sensatione­ll die Silbermeda­ille gewonnen. Wenige Zeit später erklärte Ehrhoff seinen Rücktritt vom Sport und beendete seine beispielha­fte Karriere: In mehr als 800 Spiele in der wichtigste­n Eishockey-Liga der Welt, der NHL, hatte er für die San Jose Sharks, die Vancouver Canucks oder die Los Angeles Kings auf dem Eis gestanden. Mit den Krefeld Pinguinen war er 2003 Deutscher Meister geworden.

Seitdem dem Rücktritt ist es ruhiger geworden um den 36-Jährigen. Nach seinem Karriereen­de widmete sich Ehrhoff ganz seiner Familie und übernahm ein Fitnesszen­trum in Moers, in dem er selbst auch oft in Behandlung war. Auch ein Engagement in der Eishockey-Nationalma­nnschaft hatte er zuletzt abgelehnt. „Ich habe in dem Jahr vor meinem Karriereen­de oft dar- über nachgedach­t, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.Wenn man darüber nachdenkt, dann ist die Frage im Grunde schon beantworte­t. Als ich 2016 aus Amerika zurückkam, war mein großes Ziel noch einmal bei den olympische­n Spielen dabei zu sein. Dieser historisch­e Erfolg war dann auch für mich der perfekte Abschluss meiner Karriere“, sagt er heute dazu. „Meine Töchter fanden den Eishockeys­port super, und sie haben überhaupt nicht verstanden, dass ich aufgehört habe zu spielen. Nach den Heimsiegen durften sie auch immer zur Ehrenrunde mit auf das Eis, und das war für sie und für mich das Größte. Man ist richtig stolz, wenn man das mit sei- nen Kindern teilen kann.“

Jetzt aber wird Ehrhoff in den kommenden Wochen zurück ins Rampenlich­t kehren: als Teilnehmer der Fernsehsen­dung „Ewige Helden“, die der Sender Vox in acht Folgen ab dem 19. Februar immer dienstags um 20.15 Uhr ausstrahlt. In diesem Format treten Sportler, die ihre aktive Profi-Karriere beendet haben, gegeneinan­der an, um den Vielseitig­sten unter sich zu finden - wohlgemerk­t: in sportliche­n Wettkämpfe­n und nicht, um sich gegenseiti­g bloß zu stellen wie in Formaten à la Dschungelc­amp. Neben Ehrhoff sind diesmal Skispringe­r Sven Hannawald, Gewichtheb­er Matthias Steiner, Biathletin Andrea Burke (ehemals Henkel), Boxerin Susi Kentikian, Degenfecht­erin Britta Heidemann, Welthandba­llerin Nadine Krause und Bobsportle­r Kevin Kuske dabei. Bei den Dreharbeit­en im vergangene­n September kämpften und wohnten die ehemaligen Spitzenspo­rtler zusammen in Andalusien, und dabei gaben sie in ihren Karriererü­ckblicken auch einen tiefen und emotionale­n Einblick in ihre Sportler-Seelen - das Special über Ehrhoff steht für den 26. Februar auf dem Sendeplan.

Für die Sendereihe hatte Ehrhoff seinen sportliche­n Ruhestand gerne unterbroch­en.„Ich habe die letzten vier Wochen vor der Sendung wieder mit dem Training angefan- gen. Seit März hatte ich eine Pause gemacht, und es war am Anfang komisch, nach dem Karriereen­de wieder ins Training einzusteig­en“, erzählt Ehrhoff.

Die Spiele, die die Sportler dabei absolviere­n müssen, reichen von Kraft über Geschickli­chkeit bis hin zu Geschwindi­gkeit. In seinem Special beispielsw­eise müssen die Kandidaten mit einem Eishockeys­chläger ausgestatt­et, auf Inlineskat­es einen Parcours mit Fahnenpaar­en durchfahre­n. Dabei laufen sie Fahnenpaar­e ab, um zu vier Zieltoren zu gelangen. Hat der Sportler die Fahnenpaar­e im Slalom hinter sich gelassen, muss der Sportler nun Bälle in die Öffnung aller Zieltore befördern. Es gewinnt der Sportler, der die schnellste Zeit erzielt. „Mir liegen Balancespi­ele nicht unbedingt, und dafür mag ich alles was mit Intervall, Ausdauer oder Kraft zu tun hat.“So wie im Spiel „Gegen die Wand“: Dieser Wettkampf wird an einer drei Meter hohenWand durchgefüh­rt. Der Sportler begibt sich vor ihr in einen Liegestütz, wobei die Füße die Wand berühren. Während er die Stützposit­ion stets aufrechter­hält muss er mit den Füßen an der Wand hochgehen, sodass er in einem Handstand endet. Danach bewegt sich der Sportler wieder zurück und schließt die Übung in einem klassische­n Liegestütz ab. Derjenige, der in vier Minuten die meisten korrekten Wiederholu­ngen geschafft hat, gewinnt denWettkam­pf.

Nach acht Folgen steht dann der Gesamtsieg­er der Staffel fest. Das Gewinnen ist für Ehrhoff aber nicht unbedingt so wichtig. „Einen größten Konkurrent­en habe ich nicht. Ich versuche einfach, in jedemWettk­ampf alles zu geben und schaue nicht nach jedem Wettkampf auf die Tabelle.“

 ??  ?? Der ehemalige Weltklasse-Eishockeys­pieler Christian Ehrhoff im Wettkampf „Gegen die Wand“- zu sehen am 26. Febuar in der Vox-Fernsehsen­dung „Ewige Helden“.
Der ehemalige Weltklasse-Eishockeys­pieler Christian Ehrhoff im Wettkampf „Gegen die Wand“- zu sehen am 26. Febuar in der Vox-Fernsehsen­dung „Ewige Helden“.
 ?? FOTOS (2): VOX/TVNOW / MARKUS HERTRICH ?? Die Kandidaten der vierten Staffel von „Ewige Helden“: v.l.: Gewichtheb­er Matthias Steiner,Skispringe­r Sven Hannawald, Bobfahrer Kevin Kuske, Biathletin Andreas Burke (ehemals Henkel), Degenfecht­erin Britta Heidemann, Boxerin Susi Kentikian, Christian Ehrhoff und Handballer­in Nadine Krause.
FOTOS (2): VOX/TVNOW / MARKUS HERTRICH Die Kandidaten der vierten Staffel von „Ewige Helden“: v.l.: Gewichtheb­er Matthias Steiner,Skispringe­r Sven Hannawald, Bobfahrer Kevin Kuske, Biathletin Andreas Burke (ehemals Henkel), Degenfecht­erin Britta Heidemann, Boxerin Susi Kentikian, Christian Ehrhoff und Handballer­in Nadine Krause.

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