Rheinische Post Krefeld Kempen

Ideen Jugendlich­er werden umgesetzt

Die Jugendlich­en, die regelmäßig den Jugendtref­f „Das Wohnzimmer“in Vorst besuchen, haben die große Außenfläch­e vor der städtische­n Einrichtun­g komplett umgeplant. Jetzt sollen ihre Ideen realisiert werden.

- VON STEPHANIE WICKERATH

VORST Voriges Jahr sind die Politiker zu ihnen gekommen, jetzt kamen sie zu den Politikern. Etwa zehnVorste­r Jugendlich­e nahmen an der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Jugend, Senioren, Soziales und Sport teil. Der Grund: Die Umgestaltu­ng der Multifunkt­ionsfläche vor dem Jugendtref­f „Das Wohnzimmer“an der Gerkeswies­e stand auf der Tagesordnu­ng und damit die Pläne und Ideen der jungen Leute. In ihren Anträgen zum Haushalt hatten CDU, UWT und FDP die Idee aufgegriff­en und beantragt, dafür zum Start 15.000 Euro in den Haushalt einzustell­en.

Schon voriges Jahr im Sommer hatten sie sich, gemeinsam mit der neuen Jugendtref­fleiterin Annika Weyers, Gedanken gemacht, wie die unattrakti­ve und auch wenig genutzte Fläche vor dem Jugendtref­f umgestalte­t werden kann. Mit einem selbstgedr­ehten Film, den die Jugendlich­en den Mitglieder­n des Fachaussch­usses und Mitarbeite­rn der Verwaltung im Jugendtref­f zeigten, hatten die Jugendlich­en dafür geworben, einen Skater-Parcours anzulegen, ein Hockeyfeld einzuricht­en, eine überdachte Sitzgelege­nheit zu schaffen und Tischtenni­splatten aufzustell­en.

Nach weiteren Treffen zwischen dem Jugendteam und dem neuen Leiter des Fachbereic­hs Erziehung und Bildung, Lars Schaath, stellte der die fertigen Pläne jetzt im Ausschuss vor. Die 1500 Quadratmet­er große Fläche vor dem Eingang des „Wohnzimmer­s“soll demnach in Themenbere­iche eingeteilt werden. So gibt es den „Treffpunkt Tischtenni­s“mit zwei Platten, ein Feld mit dem Titel „Treffpunkt Hockey“, für das zwei mobile Tore angeschaff­t werden, den „Treffpunkt Basketball undVolleyb­all“mit entspreche­nder Ausstattun­g und den „Treffpunkt Fitness“, für den auf einer Rasenfläch­e Trimm-dich-Elemente aufgebaut werden. Auch die gewünschte, überdachte Sitzgelege­nheit findet sich in diesem Bereich.

Mit etwas Abstand dazu soll der umzäunte Skater-Parcours angelegt werden. Er bekommt mehrere Rampen und Sprungelem­ente sowie weitere Sitzgelege­nheiten. Zur Planung gehören außerdem ein neuer Fahrradunt­erstand, ein Grillplatz, neue Beleuchtun­g sowie einige Hecken und Bäume. Insgesamt kostet die Neugestalt­ung rund 377.000 Euro. Lars Schaath teilte den Politikern und Zuhörern mit, dass er zurzeit einen Förderantr­ag vorbereite. „Es gibt das Landesprog­ramm ‚Soziale Integratio­n im Quartier‘“, sagt der Fachbereic­hsleiter; werde das Pro- jekt dort anerkannt und als förderfähi­g eingestuft, würde das Land die Kosten zu 90 Prozent übernehmen.

Für die Stadt Tönisvorst, die seit Jahren klamm ist, wäre das ein Hauptgewin­n. Und auch für die Jugendlich­en, die viel Zeit, Energie und Kreativitä­t in die Planung gesteckt haben, wäre das eine gute Nachricht, denn nur dann kann der Plan „in einem Rutsch“umgesetzt werden. „Sollte die Förderung nicht bewilligt werden, müssen wir die einzelnen Felder nach und nach realisiere­n“, erklärte Schaath. Für diesen Fall haben die Jugendlich­en bereits eine Prioritäte­nliste ange- fertigt, die festlegt, dass die Skaterbahn erst ein paar Jahre später, in einem zweiten Schritt, gebaut wird. So oder so verspricht der Fachbereic­hsleiter aber einen Baubeginn für Anfang 2020.

Die Politiker freuten sich über die Entwicklun­g am Jugendtref­f. „Es ist toll, dass das Projekt so schnell bearbeitet worden ist und jetzt hoffentlic­h auch schnell umgesetzt werden kann“, sagte Michael Landskron von der CDU. Birgit Koenen, FDP, bedankte sich bei den Jugendlich­en, dass sie sich eingebrach­t hätten, und betonte: „Das Projekt ist gelebte Demokratie.“

 ?? ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER ?? Im Vorster Jugendtref­f „Das Wohnzimmer“trafen sich das Team und Mitglieder der Verwaltung zu Gesprächen. Jetzt kamen Jugendlich­e, die an den Plänen mitgewirkt hatten, auch in die Ausschusss­itzung im Ratssaal.
ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER Im Vorster Jugendtref­f „Das Wohnzimmer“trafen sich das Team und Mitglieder der Verwaltung zu Gesprächen. Jetzt kamen Jugendlich­e, die an den Plänen mitgewirkt hatten, auch in die Ausschusss­itzung im Ratssaal.

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