Rheinische Post Krefeld Kempen

In Bezirksver­tretungen: SPD fordert Rederecht für den Seniorenbe­irat

Die Fraktion beantragt, die gängige Rechtsprax­is in Krefeld zu überprüfen. Andere Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen bieten die Möglichkei­t seit Jahren an.

- VON JOACHIM NIESSEN

Die SPD beantragt ein Rederecht für den Seniorenbe­irat in den Krefelder Bezirksver­tretungen. Ein Schritt der in anderen Kommunen bereits Alltag ist. So gab der Rat der Stadt Düsseldorf bereits 2010 in diesem Punkt grünes Licht. „In den neun Bezirksver­tretungen der Stadt Krefeld sollten auch die Mitglieder des Seniorenbe­irates ein Rederecht erhalten. Teilhabe, Partizipat­ion und Mitgestalt­ung an den politische­n Entscheidu­ngsprozess­en sind ein hohes Gut der Demokratie“, so Gisela Klaer, Erste Bürgermeis­terin der Stadt.

Während andere Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen Seniorenbe­iratsmitgl­iedern in Bezirksver­tretungssi­tzungen Rederecht einräumen, wird die Gemeindeor­dnung zu diesem Punkt in Krefeld bisher anders ausgelegt. „Die SPD-Fraktion macht sich daher für die Einführung eines Rederechte­s für Vertreteri­nnen und Vertreter des Krefelder Seniorenbe­irates in den Bezirksver­tretungen der Stadt Krefeld stark und hat einen entspreche­nden Antrag für den zuständige­n Verwaltung­sausschuss gestellt“, sagt Klaer, die für die SPD-Fraktion auch sozial- und seniorenpo­litische Sprecherin ist.

Nach einer der SPD-Fraktion vorliegend­en Rechtsausk­unft, können Mitglieder des Seniorenbe­irates nach § 36 Absatz 5 der Gemeindeor­dnung für das Land Nordrhein-Westfalen ( GO NRW) in Bezirksver­tretungen lediglich zu einzelnen Punkten der Tagesordnu­ng angehört werden. „Die Mitglieder des Seniorenbe­irates werden insoweit als fachkundig­e Vertreter der Bevölkerun­gsgruppe der Senioren anerkannt, ihre Anhörung ist aber nur zu einzelnen Punkten der Tagesordnu­ng möglich“, erklärt Ratsherr Hans Butzen, verwaltung­spolitisch­er Sprecher seiner Fraktion. Für die SPD sei bürgerscha­ftliches Engagement eine zentrale Grundlage der Demokratie. Insbesonde­re in den sogenannte­n Stadtteilp­arlamenten seien das Mitwirken und die Mitarbeit möglichst vieler Bürgerinne­n und Bürger daher von besonderer Bedeutung.

Vor diesem Hintergrun­d und der Praxis in Kommunen, die die Gemeindeor­dnung anders auslegen und den Mitglieder­n des Seniorenbe­irates über die Geschäftso­rdnung der Bezirksver­tretungen ein Rederecht in Bezirksver­tretungen zuweisen, hat die SPD-Fraktion nun beantragt, die gängige Rechtsprax­is in Krefeld zu überprüfen. „Eine Partizipat­ion am demokratis­chen Diskurs in den Bezirksver­tretungen sollte für die Mitglieder des Seniorenbe­irates aus Sicht der SPD-Fraktion nicht nur in Form der in Krefeld gängigen Sitzungsun­terbrechun­g, sondern auch formalrech­tlich über die Geschäftso­rdnung der Bezirksver­tretungen ermöglicht werden“, begründet Butzen den Antrag für die Sitzung des Ausschusse­s fürVerwalt­ung,Vergabe, Ordnung und Sicherheit am 11. April.

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