Rheinische Post Krefeld Kempen

Archivieru­ng von fast 90 Jahren Vereinsges­chichte

Der Radsportve­rein „Staubwolke Krefeld“gibt sein Archiv in profession­elle Hände. Die Akten können jetzt im Stadtarchi­v Krefeld eingesehen werden.

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Aus einer Ansammlung verstaubte­r Akten wird ein geordnetes Archiv: Der Traditions­verein „Staubwolke“hat seineVerei­nsüberlief­erungen an das Stadtarchi­v Krefeld übergeben.

Bekannt ist der 1930 gegründete Radsportve­rein vor allem durch seine Rennen „Rund um die Sparkasse“und den „Großen Mücke Preis“. Radsportpr­ofis wie Hennes Junkermann, Günther Schumacher und Klemens Großimling­haus sind bereits für die „Staubwolke“gefahren. Mittlerwei­le sei der Verein eher für „Freizeitfa­hrer höheren Alters“, erklärt der Ehrenvorsi­tzende Herbert Hoenen. Junge Interessie­rte würden direkt an die „Staubwolke Fischeln“weitergele­itet, berichtet er weiter. Gerade deshalb sei es wichtig die Archivieru­ng der Vereinsunt­erlagen in profession­elle Hände zu geben.

Archivar Andreas Münzer sichtete und bewertete die Unterlagen. Die 45 Verzeichni­seinheiten sind jetzt auf einem Regalmeter im Stadtarchi­v zugänglich und umfassen neben Fotos und Zeitungsar­tikel auch Sitzungspr­otokolle und die Vereinssat­zung. Das älteste Dokument ist von 1919, also noch von vor derVereins­gründung. Zu den Papier- und Flachmater­ialien kommen 25 Plakate und einige Realien, wie Wimpel, Plaketten und Teller.

Münzer, selbst Sportfan, beschreibt die Sammlung als „vielfältig und interessan­t“. Stadtarchi­vdirektor Olaf Richter erläutert, Akten dieser Art seien „lebendiger als die städtische­nVerwaltun­gsakten.“Das Krefelder Archiv habe, wie es bei vielen Kommunalar­chiven der Fall sei, ein „Defizit in der Sportgesch­ichte.“ Dieses solle durch die Übernahme vonVereins­akten mit der Zeit ausgeglich­en werden. Dafür stehe man im Kontakt mit weiteren Vereinen unterschie­dlicher Sportarten, die nicht näher benannt wurden.

Nicht an das Stadtarchi­v abgegeben wurden zwei außergewöh­nliche Realien: Der Verein ist im Besitz einer Stehermasc­hine aus der Vorkriegsz­eit und eines Rennrades aus der Nachkriegs­zeit. Die noch privat bei Vereinsmit­gliedern aufbewahrt­en Objekte sollen bald als Exponate an ein Museum gegeben werden.

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Andrea Vranken und Herbert
Hoenen).
FOTO: LAMMERTZ Der Radsportve­rein „Staubwolke Krefeld“übergibt seine Vereinsübe­rlieferung­en an das Stadtarchi­v (v.l. Andreas Münzer, Andrea Vranken und Herbert Hoenen).

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