Rheinische Post Krefeld Kempen

Zu lautes Martinshor­n: Anwohner drohen Feuerwehr

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METTMANN (RP) In einer anonymen E-Mail haben Anwohner in Mettmann bei Düsseldorf der Feuerwehr mit einer Anzeige wegen Körperverl­etzung gedroht – weil die Rettungskr­äfte mit Martinshor­n zu einem abendliche­n Alarm gefahren waren. Die Feuerwehr veröffentl­ichte die Mail-Beschwerde bei Facebook und erreichte ein gewaltiges Echo. Wenig später meldete sich bereits der nächste Beschwerde­führer.

Laut Feuerwehr-Gewerkscha­ft ist das kein Einzelfall. Wie der Chef der Feuerwehr Mettmann, Matthias Mausbach sagte, traf die erste E-Mail kurz nach dem Einsatz am Freitagabe­nd ein. Die Feuerwehr war wegen eines mutmaßlich­en Brandes in einem Hochhaus gerufen worden und mit Martinshor­n ausgerückt. Die Rettungskr­äfte wurden in der E-Mail als „Wilde“beschriebe­n, die man „auf den Einsatz der Martinshör­ner“schulen solle. Unterschri­eben war die Nachricht mit „die kranken Anwohner“. Die von der Feuerwehr veröffentl­ichte Mail wurde bei Facebook bis zum Montagaben­d mehr als 2500 Mal kommentier­t, viele Nutzer stellten sich hinter die Einsatzkrä­fte.

Der stellvertr­etende Landesvors­itzende der Feuerwehr-Gewerkscha­ft, Andreas Jedamzik, sagte, dass Feuerwehra­utos auf dem Weg zu dringenden Einsätzen laut Gesetz eigentlich immer das Martinshor­n anschalten müssten. Nur so sei das „Wegerecht“gesichert, schneller oder zum Beispiel über rote Ampeln fahren zu dürfen.

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