Rheinische Post Krefeld Kempen
INFO „Leid und Herrlichkeit“startet am Donnerstag
Film Pedro Almodóvars neue Arbeit „Leid und Herrlichkeit“kommt am Donnerstag ins Kino. Die Hauptrollen spielen Penelope Cruz und Antonio Banderas.
Handlung Almodóvar erzählt in der stark autobiographisch gefärbten Produktion von einem alternden Filmemacher und blickt zurück in dessen Kindheit und Jugend.
Was bedeutet Penélope Cruz Ihnen?
ALMODÓVAR Bei ihr fühle ich mich heterosexuell. Ich habe sie als Frau immer bewundert. Beim Dreh von „Volver“war ich völlig von ihr betört. Jetzt fühlt es sich an, als wären wir alte Freunde. Oder eine Familie.
Wie war die erste Begegnung mit ihr? Erinnern Sie sich noch daran?
ALMODÓVAR Natürlich. Ich sah sie in ihrem ersten Film „Jamón Jamón“, das war 1993 oder 1994, und hatte sofort das Gefühl, dass sie die perfekte Schauspielerin für mich sein würde. Ich habe sie daraufhin angerufen. Als wir uns das erste Mal trafen, war es, als würde der berühmte Blitz einschlagen. Penélope erzählte mir, dass sie Schauspielerin werden wollte, nachdem sie meinen Film „Fessle mich!“gesehen hatte. Sie gestand etwas Verrücktes: Sie hatte ein paar Mal von mir geträumt. Ich war ein Teil ihrer Träume, bevor ich in ihr Leben trat.
Brauchten Sie diese Freunde als Verbündete?
ALMODÓVAR Ja, ich brauchte das Gefühl von Nähe, von emotionalerVerbindung, von Familie. Jetzt fühlt es sich wahrlich so an, als hätte ich mit meiner Familie gedreht.
Wie wichtig ist Ihnen eigentlich Humor?
ALMODÓVAR Ich könnte heute keine Komödien mehr schreiben, leider. Aber privat macht es mir großen Spaß, mich an Klatsch und Tratsch zu beteiligen.
Man sieht Sie nur in bunten Sportschuhen. Wie viele Paar besitzen Sie eigentlich?
ALMODÓVAR Viele! Sehr, sehr viele! Gezählt habe ich sie nie. Sobald man Sneakers erst mal trägt, kann man andere Schuhe kaum noch ertragen. Nur für den Roten Teppich in Cannes mache ich immer eine Ausnahme – aus Respekt.