Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Spiel für Schwiegermütter
„Just One“ist das „Spiel des Jahres“. Für die Jury besticht es durch Einfachheit. Die Auszeichnung macht jedes Spiel zum Bestseller. Lange nicht mehr gespielt: Wir geben Tipps, welche preisgekrönten Spiele aus den vergangenen Jahren man unbedingt wieder
BERLIN (dpa) Als er sein Ratespiel entwickelt hat, dachte Bruno Sautter an seine Schwiegermutter. Sie hätten ein Spiel für die ganze Familie gesucht. Aber – „wie man sich denken kann“– nicht alle könnten mit Spielen viel anfangen. Der Franzose und sein Kollege Ludovic Roudy haben daher „Just One“erfunden und dafür am Montag in Berlin die Auszeichnung „Spiel des Jahres“2019 bekommen.
Bei „Just One“spielt man nicht gegeneinander, sondern miteinander. Einer muss ein Wort erraten, das andere mit Hinweisbegriffen beschreiben. Der Kniff: Taucht ein Hinweis mehrmals auf, darf er nicht benutzt werden. Nehmen wir an, gesucht wird das Wort „Katze“. Dann könnten Spieler etwa „Haustier“oder „Fell“aufschreiben. Notieren aber mehrere „Haustier“, fällt der Begriff als Tipp weg und das Raten wird schwerer.
Das Spiel sei „durch seine Einfachheit genial“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Seit 40 Jahren vergibt der Verein „Spiel des Jahres“die Auszeichnung. Ende der 1970er war die Idee, mit dem Preis dazu beizutragen, dass Spiele besser werden. Dass es heute so viele Spieltitel und Fans gebe, sei damals nicht vorstellbar gewesen, sagt der Vereinsvorsitzende Harald Schrapers. Nach Branchenangaben haben die Menschen in Deutschland zuletzt mehr Geld für Gesellschaftsspiele ausgegeben. Rund 550 Millionen Euro seien es 2018 gewesen, so der Branchenverband Spieleverlage. Seit 2014 sei der Umsatz damit um rund 40 Prozent gestiegen. Normalerweise verkaufe sich ein neues Spiel rund 1000 bis 20.000 Mal. Ein „Spiel des Jahres“dagegen verkaufe sich im Regelfall 200.000 bis 300.000 Mal.
War „Scotland Yard“seiner Zeit voraus oder ist es zeitlos gut? Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass es immer noch auf den Tisch kommt – und das in der x-ten Auflage. Einer gegen alle, als Mister X auf der Flucht vor ScotlandYard – so zumindest fühlt sich das an als Achtjähriger, der seine Familie an der Nase herumführen darf. Die einzige Spur, die er auf dem Brett hinterlässt: Fahrscheine von Taxi, Bus und U-Bahn – langsam zieht sich die Schlinge zu. Es wird mal wieder Zeit für Mister X, seine Kappe aufzusetzen. Ludwig Krause, RP Online Auf den ersten Blick ist „Azul“einfach nur ganz hübsch und irgendwie simpel. Genauso wie die Frage, nach der entschieden wird, wer anfängt: Welcher Spieler war zuletzt in Portugal? Dabei ist das Design genial. Es gibt so viele Fragen: Fokussiere ich mich darauf, Kacheln einer Farbe zu sammeln? Oder bilde ich Reihen? Will ich die Strategie meiner Kontrahenten durchkreuzen? Oder bin ich der lachende Dritte beim Zank um hellblaue, gelbe oder rote Kacheln? Jeder spielt „Azul“anders, langweilig wird es nie. Henning Bulka, RP Online
„Dixit“erfordert Kreativität und Menschenkenntnis. Die Spieler müssen Bilder mit einem Wort, einem Satz oder einem Zitat beschreiben. Dann ist die Kreativität aller gefragt. Jeder muss aus seinen Bildern eines aussuchen, das ebenfalls zum Gesagten passt. Dann wird getippt, welche die Karte des Spielers ist, der an der Reihe war. Überraschungen sind garantiert! Es lassen sich beliebig neue Kategorien erfinden. Zum Beispiel kann man Bilder mit Liedern oder Geräuschen beschreiben. Christina Rentmeister, Sportredaktion
Bei Memory sind jüngere Kinder unschlagbar, umso besser, wenn zum Gedächtnis noch Würfelglück hinzukommt. Das ist bei „Sagaland“der Fall, denn man würfelt sein Püppchen zu Tannenbäumen, unter denen sich jeweils ein Symbol verbirgt. Das muss man sich merken. Im Schloss werden die Symbol-Karten aufgedeckt. Wer am schnellsten da ist und weiß, unter welchen Tannen sich das Symbol findet, sammelt Karte um Karte. Eine Frage der Taktik: Wann ist der Zeitpunkt, ins Schloss zu laufen? Martina Stöcker, Ressort NRW Zugegeben: Wer „Camel Up“zum ersten Mal spielt, braucht Geduld – die Anleitung ist komplex. Doch einmal verstanden, macht das schnelle Brettspiel, bei dem die Spieler Kameltreiber und Wettgäste zugleich sind, viel Spaß. Unter anderem muss man auf das olle Kamel und das tolle Kamel wetten. Es geht viel um Strategie und etwas um Glück. Vom Würfelbecher in Pyramidenform bis zu den Kamelen, die einander Huckepack nehmen, ist das Spiel originell. Macht zu zweit ebenso Spaß wie zu viert. Antje Höning, Ressort Wirtschaft
„Die Siedler von Catan“von Klaus Teuber ist mein Lieblingsspiel des Jahres. Wir spielen es schon in dritter Generation, haben alle Erweiterungen dazu, mein jüngster Sohn übt sich an der Kinder-Edition. Vor allen imWinter steht Catan bei uns im regelmäßigen Abendprogramm.Vor dem knisternden Feuer im Ofen macht es umso mehr Spaß, um Korn und Getreide zu feilschen. Und obschon wir vor lauter Schafen vermutlich bald eine eigene Zucht aufmachen könnten – langweilig war es noch nie. Oliver Schaulandt, Redaktion Krefeld
„Rummikub“funktioniert wie Rommé, doch statt Karten werden Spielsteine ausgelegt. Ziel ist es, diese möglichst schnell loszuwerden. Die Steine dürfen nur in bestimmten Kombinationen ausgelegt werden, man darf erst ab einer gewissen Punktzahl überhaupt loslegen – und dann ist da die Angst, dass der Gegner genau den Stein legt, den man auch legen wollte.„Rummikub“ist ein Garant für einen spaßigen Abend und kommt ohne Spezialeffekte aus – abgesehen von den Jokersteinen mit Mondgesicht. Laura Ihme, stv. Chefin vom Dienst LONDON (dpa) Er strahlt in Mamas Kamera und sieht mit seiner Zahnlücke erst recht „charming“aus: Prinz George, der älteste der drei Sprösslinge von Prinz William und Herzogin Kate (beide 37), hat am Montag seinen sechsten Geburtstag gefeiert. Wie in den Jahren zuvor sorgte Kate höchstpersönlich für neue Porträts ihres Sohnes, die der Kensington-Palast nun veröffentlichte. Kürzlich absolvierte George eine Tennisstunde bei keinem Geringeren als Tennis-Star Roger Federer. Dieser bescheinigte dem Prinzen eine „gute Technik“. Im September beginnt dann das zweite Jahr auf einer Privatschule im Süden Londons, die pro Schuljahr fast 20.000 Pfund (gut 21.000 Euro) kostet.