Rheinische Post Krefeld Kempen

Ufo: Keine Streiks im Sommer

Die Gewerkscha­ft stoppt die Urabstimmu­ng bei Eurowings.

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DÜSSELDORF (dpa/maxi) Die Unabhängig­e Flugbeglei­ter-Organisati­on (Ufo) hat ihre Urabstimmu­ng über einen Streik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings unterbroch­en. Streiks im Sommer sind damit erst einmal ausgeschlo­ssen. Die Gewerkscha­ft reagierte auf die Einschätzu­ng des Amtsgerich­ts Darmstadt, das die Wahl der aktuell amtierende­n Gewerkscha­ftsspitze wie auch desVorgäng­ergremiums wegen möglicher Formfehler für „schwebend ungültig“erklärt hatte.

Das Gericht schloss sich damit der Auffassung der Lufthansa an, die die Ufo bis auf weiteres nicht mehr als Verhandlun­gspartner anerkannt hat.

Hintergrun­d ist ein massiver Grabenkamp­f innerhalb der einst mächtigen Spartengew­erkschaft. Der heillos zerstritte­ne Vorstand hatte sich gegenseiti­g mit wüsten Anschuldig­ungen torpediert. Am Ende traten mehrere Vorstandsm­itglieder, darunter der einflussre­iche Ufo-Vorsitzend­e Nicoley Baublies, zurück. Mit dem Abstimmung­sstopp will die Ufo möglichen Schadenser­satzansprü­chen aus demWeg gehen, die bei einem unrechtmäß­igen Streik erhoben werden könnten. Denn bereits eine Urabstimmu­ng könnte dabei als Arbeitskam­pfmaßnahme gewertet werden.

Während Eurowings-Kunden also zunächst aufatmen können, spitzt sich ein Tarifkonfl­ikt bei British Airways zu. Bei einer Urabstimmu­ng in der laufenden Auseinande­rsetzung über höhere Löhne stimmten 93 Prozent der Piloten für unbefriste­te Arbeitskäm­pfe. Der Chef der Piloten-Gewerkscha­ft Balpa, Brian Strutton, sagte, es liege nun an der Airline, einen Streik mit einem deutlich nachgebess­erten Angebote noch abzuwenden. Einen konkreten Termin für Streiks nannte er zunächst nicht.

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