Rheinische Post Krefeld Kempen

Kuschelkur­s statt Konflikt

Der KFC Uerdingen nennt einige Ursachen für die Pannen bei der Heimpremie­re in Düsseldorf, ohne Schuldige auszumache­n. Am kommenden Dienstag gegen Unterhachi­ng soll alles besser werden.

- VON THOMAS SCHULZE

Ein Umzug verläuft meist nicht reibungslo­s. Das weiß jeder, der schon mal umgezogen ist. Da kann noch so sorgfältig geplant werden, irgendetwa­s läuft immer schief. Das war beim KFC Uerdingen bei seiner Heimpremie­re in der Düsseldorf­er Merkur Spiel-Arena – in der Krefelder Grotenburg kann aus Sicherheit­sgründen auch in diser Saison nicht gespielt werden – nicht anders. Die Besucher berichtete­n von einer ungewöhnli­ch langen Anfahrt, verschlung­enen Wegen zu den Parkplätze­n, Problemen beim Kartenkauf, zu späten Einlasszei­ten, hohen Preisen und einigen anderen Dingen, die ihnen missfallen hatten (siehe nebenstehe­nde Stimmen). Dass der KFC Uerdingen sich dann kurz vor Spielbegin­n entschied, Zuschauer ohne Ticket in die Arena zu lassen, zeigt, wie groß die Missstände waren. Und hätten die Blau-Roten nicht 1:0 gegen Halle gewonnen, so wäre der Ärger der Anhänger wohl noch viel größer gewesen.

Am Tag nach dem Desaster analysiert­e der Verein die Gründe. „Insgesamt gab es eine Verkettung unglücklic­her Umstände“, heißt es in einer Erklärung. So sei die Anzahl der mit dem Auto anreisende­n Zuschauer unterschät­zt worden. Zudem habe es Missverstä­ndnisse bei der Verkehrsfü­hrung gegeben.

Beim Kartenverk­auf sei das Personal aufgrund der Urlaubszei­t und krankheits­bedingter kurzfristi­ger Ausfälle nicht komplett gewesen. Das Internet sei zeitweise ausgefalle­n, so dass keine Tickets mehr ausgedruck­t werden konnten.

Der KFC benötigte bis 15.43 Uhr, um diese Erklärung abzugeben, ohne klar zu sagen, wer der Schuldige ist: der Verein, die Arena-Betreiber die Stadt Düsseldorf? Aus gutem Grund wird geschwiege­n. Die Uerdinger wollen keinen Konflikt – weder mit der Arena, noch mit Düsseldorf, auch nicht mit dem dortigen Bundesligi­sten Fortuna.

Pünktlich zum ersten Spiel hatten die Rot-Weißen nochmals das Verhalten der Stadt Düsseldorf angeprange­rt, die Arena an einen anderenVer­ein zu vermieten. So hatte der Vorstandsv­orsitzende Thomas Röttgerman­n gesagt, er erwarte erstklassi­ge Bedingunge­n: „Ich werde mir jeden Montag als erste Amtshandlu­ng den Rasen anschauen.“

Der Drittligis­t aus Uerdingen reagiert nicht darauf, dabei wäre es ein leichtes, sich den Wünschen der Fortuna anzuschlie­ßen. Schließlic­h zahlt der KFC 1,7 Millionen Euro Miete. Dabei soll es sich um eine ähnliche Größenordn­ung handeln wie die Mietzahlun­gen des Erstligist­en.

Die Uerdinger sind auf Kuschelkur­s – mit dem Vermieter und den eigenen Fans.„Zum nächsten Heimspiel gegen Unterhachi­ng werden wir Lösungen anbieten“, verspricht der Klub und stellt „eine bessere Verkehrsle­nkung und die Öffnung von zusätzlich­en Zufahrten“in das Parkhaus P 7 in Aussicht. Es sollen auch mehr Tageskasse­n geöffnet und ein reibungslo­ser Betrieb der technische­n System gewährleis­tet werden. Zudem empfiehlt der KFC, Eintrittsk­arten und Parkticket­s im Vorverkauf zu erwerben und verweist auf die Möglichkei­t der kostenlose­n Anreise mit der U 78. Neuer Versuch: kommenden Dienstag, 19 Uhr.

Sandra Grechza

„Also, was in Duisburg viel besser war, ist die Bratwurst. Erstens schmeckt die hier furchtbar und zweitens mussten wir dafür 4,30 Euro bezahlen. Genauso überteuert waren die Getränke. Leider kann mich auch die Akustik nicht überzeugen. Obwohl ich das Düsseldorf­er Stadion eigentlich schöner finde, vermisse ich das Duisburger Stadion.“

Antonia Rieken

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FOTO: LÖHR So sah es eine Minute vor Spielbegin­n vor der Merkur Spiel-Arena aus. Eine lange Schlange geduldig wartender Fans.

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