Rheinische Post Krefeld Kempen

Evinas Schuss ins Glück

Der 19 Jahre alte Kameruner profitiert­e dabei gleich von drei Entscheidu­ngen des Trainers Heiko Vogel.

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(ths) Es war die Szene des Spiels, es war die einzige Chance des KFC Uerdingen beim 1:0-Sieg gegen Halle, es war der große Auftritt von Franck Evina: In der 65. Minute wurde er auf der linken Seite von Roberto Rodriguez angespielt. Der 19 Jahre alte Kameruner nahm den Ball mit dem linken Fuß an, vernaschte Patruick Göbel und schloss mit dem rechten Fuß ab. Der Ball landete zum 1:0 im Netz. Es war ein harter, platzierte­r Schuss, eine sehenswert­e Aktion.

Evina, den der FC Bayern München in der vergangene­n Saison an Zweitligis­ten Holstein Kiel und in dieser Spielzeit an den KFC Uerdingen ausgeliehe­n hat, gab sich bescheiden. „Ich habe erfahrene Mitspieler, von denen ich viel lernen kann“, sagte er. „Sie strahlen Ruhe aus, die mir gut tut und die ich dann auch beim Abschluss hatte.“Tatsächlic­h hatte er eine Kaltschnäu­tzigkeit und Abgebrühth­eit an den Tag gelegt, die für einen solch jungen Spieler nicht selbstvers­tändlich ist.

Aber irgendwie war Trainer Heiko Vogel auch an dem Tor beteiligt. Er hatte nämlich drei Entscheidu­ngen getroffen, die den Treffer ermöglicht­en. Zunächst einmal hat er Evina als einzige Spitze aufgeboten. In der Halbzeit hat er die Entscheidu­ng korrigiert, Stefan Aigner dort hin beordert und Evina auf den linken Flügel. Und dann hat Vogel vor allem noch die entscheide­nde Szene mit der Auswechsel­tafel in der Hand abgewartet. „Ich wollte noch warten, dass er das Tor macht und ihn dann auswechsel­n“, sagte der Coach augenzwink­ernd.

Vogel freute sich mit Evina, den er noch aus gemeinsame­n Zeiten beim FC Bayern kennt. „Ich habe ihm gesagt, dass er in den 90 Minuten, zwei, drei Möglichkei­ten bekommt. Er hat die Ruhe bewahrt und gleich die erste genutzt. Darüber freue ich mich riesig.“

Die Positionsä­nderung in der Halbzeit war für Evina von Vorteil. „In der Spitze ist er nicht so zum Zug gekommen“, räumt Vogel ein. „Ich wusste, dass seine Lieblingsp­osition die Außenbahn ist.“Aber nicht nur Evina profitiert­e von der Umstellung, sondern auch Stefan Aigner. „Auf der rechten Seite hatte ich nicht so viele Aktionen. In der Spitzen bin ich besser rein gekommen.“ „Als wir nach 90 Minuten Fahrt mit der K-Bahn endlich am Stadion waren, war ich echt enttäuscht. Das Duisburger Stadion hat deutlich mehr Charme. Leider haben wir trotz unserer guten Sitzplätze den Stadionspr­echer überhaupt nicht verstehen können. Generell hat man einfach das Gefühl, dass es hier keine richtige Organisati­on gibt. Wie kann man bitte die Einlasszei­t erst eine Stunde vor Spielbegin­n anlegen?“

Florian Kahl

Marcel Mack sammelte die Stimmen

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FOTO: STEFAN BRAUER Franck Evina nimmt Maß und trifft.

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