Rheinische Post Krefeld Kempen
Keine Veränderungssperre für die Kempener Altstadt
KEMPEN (rei) Die Sorgen bei Denkmalschützern und Politikern in Kempen ist groß, dass in der Altstadt zu viel historische Bausubstanz verloren geht. Daher hat der Stadtrat im Dezember 2018 einstimmig beschlossen, ein städtebauliches Entwicklungskonzept für die Altstadt erstellen zu lassen. Dieses Konzept hat auch zum Ziel, neue Richtlinien für die Gestaltung der Gebäude sowie der Straßen und Plätze zu erarbeiten.
Dazu hatte jetzt die SPD-Fraktion beantragt, eine so genannte Veränderungssperre für die Innenstadt zu erlassen. Die Sozialdemokraten wollten damit erreichen, dass nicht weitere Häuser in der Innenstadt abgerissen und durch Neubauten, die nicht zum Bild der Altstadt passen, ersetzt werden. Diese Regelung sollte solange gelten, bis das städtebauliche Entwicklungskonzept vorliegt.
Das Problem: EineVeränderungssperre wird in der Regel für zwei Jahre erlassen, sie kann auf bis zu drei Jahre verlängert werden. Für die Altstadt gelten derzeit zehn Bebauungspläne, für die jeweils eine solche Sperre erlassen werden müsste. Alle Pläne müssten bis zum Ablauf der Sperre überarbeitet sein. Zunächst muss aber das Entwicklungskonzept erstellt werden. Erst danach können die Bebauungspläne überarbeitet werden. Der gesamte Prozess wird nach Angaben der Kempener Stadtplanung mehrere Jahre dauern, deutlich länger als eineVeränderungssperre gilt. Daher beschloss der Planungsausschuss jetzt mit deutlicher Mehrheit, den SPD-Antrag abzulehnen.