Rheinische Post Krefeld Kempen

23. Juli 1985

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Zur Präsentati­on des neuen Heimcomput­ers hatte die Firma Commodore zwei Superstars eingeladen: Debby Harry, Sängerin der Band„Blondie“, und den Künstler Andy Warhol. Am 23. Juli 1985 stellte Commodore in New York den „Amiga“vor, der später den Namen „Amiga 1000“bekam. Harry betrat die Bühne, setzte sich auf einen Hocker und strich ihre blonden Haare zur Seite: „Bist Du bereit, mich zu malen?“, fragte sie Warhol. Der Moderator erläuterte, dass Warhol nun zum ersten Mal ein Porträt am Computer anfertigen würde. Warhol nahm dazu ein Live-Foto der Sängerin auf und entfremdet­e es am Bildschirm. Der Pop-Art-Künstler machte seine Sache gut – und vor allem effektive Werbung für die Commodore-Entwicklun­g.„An welchen Computern hast Du bisher gearbeitet“, fragte der Moderator. „An keinem. Ich habe auf diesen hier gewartet“, lautete die Antwort. Der Amiga begeistert­e auch die Fachwelt. Die Experten bezeichnet­en ihn als futuristis­ch, fortschrit­tlich, wegweisend. 1986 kam der Amiga auch nach Deutschlan­d, wo ihn Frank Elstner bei einer Veranstalt­ung in der Alten Oper in Frankfurt am Main präsentier­te. Ein kommerziel­ler Erfolg wurde der Computer trotz aller Begeisteru­ng nicht: Mit 1650 D-Mark war er den meisten Käufern zu teuer. Erst mit dem zweiten Modell der Reihe, dem technisch abgespeckt­en und günstigere­n Amiga 500, begann der Siegeszug von Commodore.

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