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Restaurierung von Notre-Dame dauert Jahre
MÜNCHEN / KÖLN (epd) Die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner rechnet damit, dass die Restaurierung der bei einem Brand zum Teil zerstörten Kathedrale von Notre-Dame in Paris mehrere Jahre dauern wird. „Noch ist man mit Sichern und Schadensaufnahmen voll beschäftigt“, sagte die international renommierte Architektin und Kunsthistorikerin am Mittwoch dem Bayerischen Rundfunk. „Der Architekt hat immer noch Angst, dass gerade jetzt, wenn es so heiß wird, die durchnässten Mauern sich sozusagen einziehen und dass die restlichen Gewölbe einstürzen“, sagte die 72-Jährige. Von Wiederaufbau könne noch gar nicht die Rede sein.
Im Dachstuhl der weltberühmten Kathedrale des Erzbistums Paris war Mitte April ein verheerendes Feuer ausgebrochen. Zum Wiederaufbau sagte die ehemalige Dombaumeisterin: „Der Architekt sagt, wenn wir sehr effektiv arbeiten und die Schäden nicht zu groß sind, könnten wir den Dachstuhl in fünf Jahren wieder draufhaben.“Viel länger würden aber die Restaurierungsarbeiten in der Kirche dauern, sagte Schock-Werner: „Das Chorgestühl ist durchnässt und fängt an zu schimmeln, der ganz Innenraum ist verraucht, die Orgel muss auseinandergenommen und gesäubert werden.“Viel diskutiert werde in Frankreich gerade, ob die Kirche wieder einen hölzernen Dachstuhl bekommen soll oder einen modernen Stahldachstuhl.
Zur deutschen Hilfe für Notre-Dame erklärte Schock-Werner, es gebe sowohl finanzielle Zusagen, als auch praktische Angebote. „Es geht nicht nur um Geld, es gibt auch konkrete Menschen, Firmen, die sich angeboten haben. Leute, die ein Praktikum machen wollen, Steinmetze, Zimmerleute.“Allerdings sei es dazu noch zu früh, fügte Schock-Werner hinzu. Die 72-Jährige war von 1999 bis 2012 Dombaumeisterin in Köln.
„Noch ist man mit Sichern und Schadensaufnahmen voll
beschäftigt“Barbara Schock-Werne