Rheinische Post Krefeld Kempen
Schwimmer Heintz will „Super-Zugabe“im Finale
(dpa) Der euphorisierte Philip Heintz weckte Hoffnungen auf eine WM-Medaille, die überraschte Franziska Hentke fand ihren Weg ins Finale „crazy“. Nach dem Silberglanz durch Sarah Köhler haben zwei langjährige Leistungsträger mit guten Halbfinal-Platzierungen Lust auf die nächsten Endläufe der Schwimm-WM gemacht. „Alles, was jetzt kommt, ist Super-Zugabe“, sagte Lagenschwimmer Heintz, Zweitbester des Halbfinales. Dass es am Mittwoch für die Mixed-Staffel über 4 x 100 Meter Lagen nicht zu Edelmetall reichte, war zu erwarten – Platz sieben und das Ticket für die Olympia-Premiere in dieser Disziplin waren aber achtbar.
Am Tag vor dem ersten Gwangju-Auftritt von Brustschwimmer Marco Koch, der vor vier Jahren den bislang letzten deutschenWeltmeistertitel gewann, gab es einen goldenen italienischen Abend. Erst siegte Gregorio Paltrinieri in europäischer Rekordzeit von 7:39,27 Minuten auf den 800 Meter Freistil. Dann zeigte die 30-jährige Federica Pellegrini nach Überraschungssiegen von Youngstern ihre Extra-Klasse über 200 Meter Freistil. Es war das achte WM-Podest der italienischen Schwimm-Diva in dieser Disziplin in Folge.
Für das internationale Highlight sorgte dann der Ungar Kristof Milak. Der 19-Jährige blieb über 200 Meter Schmetterling 0,78 Sekunden unter der zehn Jahre alten Bestmarke des US-Rekord-Olympiasiegers Phelps. Bei den Frauen wurde auf dieser Strecke überraschend langsam geschwommen. „Ich finde es absolut crazy, dass man mit einer 2:09 ins Finale kommt. Dass alle gerade so langsam sind, ist irgendwie schockierend für mich, wenn ich ehrlich bin“, wunderte sich Hentke. Bei der WM vor zwei Jahren in Budapest hatte sie mit Silber die einzige deutsche Beckenmedaille geholt. „Natürlich“sei sie auch nach Gwangju mit dem Ziel geflogen, „eine Medaille zu gewinnen“, sagte die 30-Jährige. 2:08,14 Minuten und Rang fünf standen nach dem Halbfinale zu Buche.
Anders als Hentke hat Heintz öffentlich keine Medaillenziele ausgegeben, musste sich nach Rang zwei im Halbfinale aber damit auseinandersetzen. „Da kann ich ja schlecht Nein sagen, wenn ich als Zweiter drin bin“, sagte der 28-Jährige und scherzte im Überschwang schon über einen möglichen deutschen Rekord. „Wenn ich jetzt Ja sage, dann muss ich ihn ja schwimmen“, sagte er.