Rheinische Post Krefeld Kempen
Der Stieglitz wird deutlich häufiger in der Stadt gesichtet
(vo) Was wächst und blüht auf unseren Feldern? Was passiert gerade im Wald? Welche Vögel brüten, was kann man beim Spazierengehen sehen? Auf solche Fragen wollen wir künftig Antwort geben, in Artikeln wie diesem unter dem Motto „Aus Flora und Fauna“. Wir wünschen Spaß beim Lesen und Freude beim Entdecken unserer Heimat.
Zum Auftakt möchten wir auf eine schöne Nachricht hinweisen, die die diesjährige Zählung im Rahmen der „Stunde der Gartenvögel“ergeben hat. In Krefelds Gärten wurden deutlich mehr Stieglitze gesichtet als noch im Jahr zuvor. Demnach wurden dem Nabu 48 dieser schönen Vögel gemeldet, das entspricht einem Plus von 54 Prozent. Der Stieglitz steht damit an Platz 19 in der Rangliste der Sichtungen in Krefeld. Am häufigsten wurden Kohlmeise, Elster, Haussperling, Amsel und Blaumeiste gesehen.
Ob man Stieglitze im eigenen Garten antrifft, hängt entscheidend vom Nahrungsangebot für die Vögel ab. Der Stieglitze (auch Diestelfink genannt) frisst Samen von Stauden, Gräsern und Bäumen. Viele Gärtner haben leider die Angewohnheit, abgeblühte Stauden aus ästhetischen Gründen wegzuschneiden. Der Krefelder Günter Goebels, der seit Jahrzehnten einen naturnahen Garten hegt und für sein Engagement als Naturschützer Träger des Rheinlandtalers ist, empfiehlt etwa Staudenkornblumen, verbunden mit der Mahnung, die abgeblühten Pflanzen einfach stehenzulassen.
Während der Brutzeit ernähren sich Stieglitze vornehmlich von Samen milchreifer Korbblütler. Während viele andere körnerfressende Vögel für die Jungenaufzucht auf Insekten umsteigen, füttern Stieglitze ihren Nachwuchs weiter vor allem mit Pflanzensamen. Und wie der Name Diestelfink schon sagt: Stieglitze ernähren sich am liebsten von Distelarten. Wer die Chance hat, im Garten eine Distelzone anzulegen, hat auch die Chance, den Distelfink als Gast zu empfangen.