Rheinische Post Krefeld Kempen

Zahl der Motorradun­fälle gesunken

Die positive Entwicklun­g führen Experten auch auf technische Verbesseru­ngen zurück.

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DÜSSELDORF (dpa) Die Zahl der tödlichen Motorradun­fälle ist rückläufig. Im ersten Halbjahr starben auf den Straßen Nordrhein-Westfalens 29 Motorradfa­hrer, wie das NRW-Innenminis­terium mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 34 Tote. Bei jeweils rund 60 Prozent der tödlichen Unfälle wurden die Motorradfa­hrer als Unfallveru­rsacher ausgemacht.

Die Zahl der nicht-tödlichen Motorradun­fälle sank ebenfalls – und zwar um fast elf Prozent von 1918 auf 1711 Fälle. „Das ist ein positiver Trend, der mich sehr freut“, kommentier­te NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU). „Aber für eine Entwarnung ist es viel zu früh. Motorradfa­hrer haben ein höheres Risiko, sich bei Unfällen schwer zu verletzen. Das muss ihnen bewusst sein, aber auch den anderen Verkehrste­ilnehmern.“

Die Auswertung der Unfallzahl­en zeige, dass Motorradfa­hrer nicht mehr so sehr auf den beliebten Ausflugsst­recken verunglück­en, sondern häufiger innerorts. Die Polizei kontrollie­re verstärkt dort, wo sich schwere Unfälle ereignen.

Reul appelliert­e zu mehr gegenseiti­ger Rücksichtn­ahme: „An die Autofahrer: Versuchen Sie sich in

Herbert Reul (CDU) die Situation der Motorradfa­hrer hineinzuve­rsetzen. Die haben keine Knautschzo­ne. Und an die Motorradfa­hrer: Fahren Sie vorausscha­uend und vorsichtig. Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass der Trend sinkender Unfallzahl­en dauerhaft anhält.“

Die Zahl schwerer Motorradun­fälle geht bundesweit seit Jahren zurück: Von 2000 bis 2018 verringert­e sich die Zahl der getöteten Zweiradfah­rer um mehr als ein Drittel auf deutschlan­dweit 620, wie das Institut für Zweiradsic­herheit (IFZ) in Essen auf der Grundlage von Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s mitteilte. Von 1990 bis 2018 habe sich die Zahl der Zweiräder auf 4,4 Millionen mehr als verdreifac­ht, trotzdem seien dieVerungl­ücktenzahl­en (mit Verletzten) um 27 Prozent auf rund 31.000 gesunken. Die positive Entwicklun­g wird unter anderem auf technische­Verbesseru­ngen, vor allem ABS-Systeme zurückgefü­hrt. Neuerdings ermögliche­n die Systeme kontrollie­rtes Bremsen sogar in Schräglage und verhindern so vielfach gefährlich­e Stürze.

Zu mehr Sicherheit tragen auch Projekte wie „Am Limit lenkt der Zufall“in Wuppertal bei. Dort engagieren sich „Biker für Biker“, um die Verkehrssi­cherheit zu erhöhen. Sie tauschen Erfahrunge­n aus und bieten Übungen an. So zeigen sie etwa, wie durch richtiges Bremsen und vorausscha­uendes Fahren Unfälle verhindert werden können.

„Nur gemeinsam können wir es schaffen,

dass der Trend sinkender Unfallzahl­en

dauerhaft anhält“

NRW-Innenminis­ter

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