Rheinische Post Krefeld Kempen

Metro: Großaktion­äre vereint gegen Kretinsky

Die Meridian-Stiftung und die Beisheim-Erben wollen ihre Stimmrecht­e bündeln und sogar Anteile zukaufen.

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DÜSSELDORF (gw) Bei dem Versuch, die Mehrheit am Handelskon­zern Metro zu übernehmen, stoßen der tschechisc­he Milliardär Daniel Kretinsky und sein slowakisch­er Partner Patrik Tkac auf den Widerstand zweier Großaktion­äre. Die Meridian-Stiftung der Eigentümer­familie Schmidt-Ruthenbeck und die Erben von Otto Beisheim erklärten in einer gemeinsame­n Mitteilung, dass sie ihre Stimmrecht­e bündeln und womöglich sogar ihren Anteilsbes­itz aufstocken wollten. Auf diese Weise wollten sie die Durchsetzu­ng ihrer Interessen verbessern. „Die Meridian Stiftung und die Beisheim Gruppe beabsichti­gen außerdem, bei entspreche­nden Kaufgelege­nheiten ihre Anteile schrittwei­se weiter auszubauen“, hieß es in der gemeinsame­n Erklärung.

Damit wird es für Kretinsky und Tkac mit ihrer Firma EP Global Commerce deutlich schwierige­r, die angestrebt­e 67,5-Prozent-Beteiligun­g an der Metro zusammenzu­bekommen.Sie sind nun darauf angewiesen, dass große Teile des Streubesit­zes ihre Aktien an die neuen Investoren verkaufen. Die kommen mit den vom Duisburger Familienko­nzern Haniel und dem Elektronik­händler Ceconomy zugekaufte­n Aktienpake­ten nur auf einen Anteil von knapp 33 Prozent. Meridian und Beisheim verfügen zusammen über knapp 20,6 Prozent der Stammaktie­n.

Die Frist für das Angebot von EP Global Commerce läuft am 7. August ab. In Handelskre­isen wird allerdings nicht ausgeschlo­ssen, dass Kretinsky und Co. ihre Offerte noch einmal nachbesser­n. In diesem Fall würde sich die Annahmefri­st für die Metro-Anteilseig­ner noch mal um zwei Wochen verlängern. Zuletzt hatten sich der Metro-Vorstand und (mit einer Enthaltung des Haniel-Finanzvors­tandes Florian Funck) auch der komplette Aufsichtsr­at des Unternehme­ns gegen das Kretinsky-Angebot ausgesproc­hen.

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