Rheinische Post Krefeld Kempen
Königshütte: Ein See in Not
Der Kempener Markus Lunau beklagt, dass die Zustände unerträglich sind.
KEMPEN Königshüttesee, das nächste Kapitel. Speziell in der vergangenenWoche, als die Temperaturen in nicht angenehme Höhen stiegen, herrschte dort Ausnahmezustand. Die Besucher sorgten auch rund um das Gelände für Chaos. Alles war zugeparkt, es lag haufenweise Müll herum. Der Kempener Markus Lunau, Mitglied des Segel-Surf-Clubs, appelliert mit deutlichen Worten an die Verantwortlichen, endlich etwa zu unternehmen: „Wer auch immer für dieses Naturschutzgebiet zuständig ist: Bitte unternehmen Sie endlich etwas gegen die illegale Übervölkerung des Sees.“Lunau ist vier Mal in der Woche vor Ort, um Müll wegzuräumen.
Es sei ja verständlich, dass viele bei hohen Temperaturen ins kühle Nass eintauchen möchten. Nicht hinzunehmen seien hingegen die Begleiterscheinungen: „Haufenweise liegt mittlerweile der Müll am Wasserrand oder schwimmt im See.“Ein paar Umweltbewusste nähmen ihren Abfall mit,„der Großteil schmeißt ihn jedoch auf die bereits vorhandenen Haufen“. Der See, der sehr klar sei, werde immer verunreinigter: „Der Fisch- und Vogelbestand ist somit gefährdet“, betont Lunau. Manche würden sogar mit Steinen aufWasservögel werfen.
Hinzu komme, dass Leute, die kaum schwimmen könnten, auf Luftmatratzen durch das Wasser trieben. Irgendwann werde jemand ertrinken oder von einem Boot gerammt werden. Jeden Abend so Lunau weiter, „brennen dort zwei bis drei Lagerfeuer“. Irgendwann würden Stellen des Landstreifens brennen, vielleicht auch die angrenzende Botanik. Die Aggressivität nehme auch zu, schuld seien Alkohol und Drogen.
Dann noch das ebenfalls leidige Thema Parken. „Bis zu 80 Fahrzeuge stehen an heißen Tagen rund um den See am Straßenrand“, klagt Lunau. Es habe schon mehrere Beinah-Unfälle gegeben. Schilder alleine reichten offenbar nicht. Für wirkliche Abhilfe würden vor allem saftigere Knöllchen oder Abschleppen sorgen.