Rheinische Post Krefeld Kempen
Zalandos Warenkörbe werden kleiner
Kunden bestellen öfter, aber weniger. Dennoch hebt die Zalando-Aktie ab.
BERLIN (dpa) Beim Modehändler Zalando bestellen die Kunden immer häufiger, aber die Warenkörbe werden kleiner. Der Onlinehändler steuert verstärkt mit Mindestbestellmengen gegen. Von April bis Juni kostete eine Bestellung im Durchschnitt noch 56,90 Euro, wie das Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das waren 2,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und 0,8 Prozent weniger als im ersten Vierteljahr. „Der Trend verlangsamt sich“, folgerte Finanzchef David Schröder daraus.
Das Problem für Zalando und anderen Online-Versender: Je kleinteiliger die Bestellungen ausfallen, desto höher werden die Kosten für die Abwicklung – etwa von Retouren. Der europaweit aktive Händler hat deshalb in neun Ländern Mindestbellmengen eingeführt. Am Donnerstag kam Frankreich hinzu, wo Kunden für eine kostenlose Lieferung nun mindestens 24,90 Euro ausgeben müssen. Für Deutschland gibt es bislang keine entsprechende Ankündigung.
Insgesamt liefen Zalandos Geschäfte im zweiten Vierteljahr besser als von Analysten erwartet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 94 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 101,7 Millionen Euro. Die Erlöse stiegen um ein Fünftel auf knapp 1,6 Milliarden Euro, was im Rahmen der Prognosen liegt. Seine Jahresprognose hob der Konzern leicht an. Das mit Partnern wie den Modefirmen Hugo Boss, Adidas oder der Zara-Mutter Inditex über Zalando realisierte Geschäft gewinne zunehmend an Bedeutung, erklärte Finanzvorstand Schröder.
Diese Ankündigungen gefielen den Anlegern. Nach den Zahlen schnellte der Aktienkurs in die Höhe, und zwar um gut 13 Prozent im Vergleich zum Vortag.